Sorge vor Lieferstopp

Gewessler: „Gasversorgung in Österreich aufrecht“

Politik
27.04.2022 23:02

Russland hat die Gaslieferungen nach Bulgarien und Polen gestoppt. Jetzt wird auch anderen „unfreundlichen“ Ländern mit einem Lieferstopp gedroht. Die Gasversorgung in Österreich ist laut Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) derzeit noch „aufrecht und uneingeschränkt“. Glaskugel habe man jedoch keine.

Derzeit gebe es laut der Ministerin „keine Anzeichen“, dass Russland Gaslieferungen nach Österreich drosseln könnte, „aber natürlich bereiten wir den Notfall vor“, ebenso wie alle anderen Szenarien, so Gewessler.

Kogler wegen Polen besorgt
Aktuell wird Österreich noch zu 71 Prozent mit russischem Gas versorgt. Laut Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) würde jedoch bei der Gasversorgung „der Druck in den polnischen Leitungen fallen“. Gewessler beruhigt: Zwar seien die Gasflüsse in Polen zurückgegangen, Österreich betreffe das aber nicht.

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Russland nutzt Energie, um zu drohen und Länder zu spalten.

Leonore Gewessler

„Haben keine Glaskugel“
Aktuell gebe es in Österreich keine Anzeichen für einen Lieferstopp. „Russland nutzt Energie, um zu drohen und Länder zu spalten“, erklärte die Ministerin Mittwochabend in der „ZiB 2“. Dennoch habe man keine „Glaskugel“ und bereite sich auf den Notfall vor. Wichtig sei es laut Gewessler vor allem, die Gasversorgung in den Haushalten aufrechtzuerhalten. Schließlich heizen rund 900.000 Haushalte mit Gas, vor allem in Ostösterreich.

Krisenkabinett trifft Einschätzungen
Bei einem Gasnotfall wäre es laut der Ministerin die Aufgabe des Krisenkabinetts, Einschätzungen zu treffen: „Wie lange kann die Störung dauern, wie gravierend ist die Störung und was müssen wir planen?“ Erste Einschränkungen bei Gaslieferungen würden große Unternehmen erfahren. Diese seien laut Gewessler bereits im ständigen Austausch mit dem Energieregulator E-Control.

„Müssen bei Lieferstopp einsparen“
Die traurige Wahrheit: „Wenn die Gasversorgung aus Russland komplett stoppt, müssen wir einsparen“, so Gewessler. Im Ernstfall kann es auch zu Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftseinbrüchen kommen. Aus diesem Grund beginne man nun den Speicheraufbau für Herbst. „Wir sind jetzt am Beginn der Speichersaison. Unser Speicher ist in den letzten Tagen gestiegen.“

Die Ministerin ist sich auch sicher: „Wir werden mit weniger Gasabhängigkeit in den nächsten Winter gehen als in den letzten.“

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