Heftige Attacken

Asow-Hilferuf aus Mariupol: „Wir stehen alleine!“

Ausland
28.04.2022 12:32

In einem dramatischen Appell aus dem von russischen Truppen eingeschlossenen Stahlwerk in Mariupol hat das ukrainische Asow-Regiment die Regierung in Kiew zur Hilfe aufgefordert: „Warum stehen wir alleine gegen Artillerie, Schiffe und Flugzeuge?“

„Ich rufe die militärisch-politische Führung auf, entscheidende Schritte zu unternehmen, um die Blockade zu durchbrechen oder alle zu evakuieren, die auf ihr Vaterland hoffen und daran glauben“, so Vizekommandeur Swjatoslaw Palamar. Er sagte, die Kämpfer fragten sich zunehmend, warum die ukrainische Regierung Versprechen nicht halte. „Wer kann das beantworten: Warum stehen wir alleine gegen Artillerie, Schiffe und Flugzeuge?“

Vizekommandeur: „Kolossale Menge an Phosphorbomben“
Asow-Vizekommandeur Palamar berichtete von neuen heftigen Attacken. Er behauptete, Russland habe „eine kolossale Menge an Phosphorbomben“ abgeworfen. Diese Brandbomben entzünden sich durch Kontakt mit Sauerstoff und richten verheerende Schäden an. Ihr Einsatz ist verboten.

Ein Satellitenbild zeigt die Schäden am Stahlwerk Azovstal in Mariupol. (Bild: AP)
Ein Satellitenbild zeigt die Schäden am Stahlwerk Azovstal in Mariupol.

Nach Asow-Schätzungen hat Russland alleine in Mariupol seit Beginn des Angriffskriegs am 24. Februar Militärgerät im Wert von 162 Millionen US-Dollar verloren. Munition und der Einsatz von Kampfflugzeugen hätten weitere 288 Millionen Dollar gekostet.

1000 Zivilisten in Bunkeranlagen
In den Bunkeranlagen des Werks sollen sich neben zahlreichen Kämpfern auch noch etwa 1000 Zivilisten aufhalten. Kremlchef Wladimir Putin hatte angeordnet, das Gelände abzuriegeln. Der Rest der stark zerstörten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben aus Moskau nach wochenlangen Kämpfen unter russischer Kontrolle.

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