„Loch im Budget“

Teuerung: Unis fordern mehr Geld

Politik
28.04.2022 15:47

Die Universitätenkonferenz (uniko) hat am Donnerstag aufgrund der Teuerung mehr Geld vom Bund gefordert. Andernfalls drohe das Budget, das für die Jahre 2022 bis 2024 beschlossen wurde, von der Inflation aufgefressen zu werden. Höhere Kosten entstehen für die Unis etwas bei Strom und Mieten.

„Erhebliche Kostensteigerungen bei Strompreisen, Mieten und Personalkosten reißen ein riesiges Loch von rund 475 Millionen Euro in das Budget der Universitäten“, rechnete uniko-Präsidentin Sabine Seidler am Donnerstag vor. Sie und weitere Vertreter der uniko forderten daher einen finanziellen Ausgleich vom Bund. „Ansonsten stehen wir künftig vor der misslichen Wahl: Wollen wir unsere Hörsäle heizen oder Professuren nachbesetzen - beides wird sich nicht ausgehen“.

Kleine und spezialisierte Unis besonders betroffen
An Seidlers eigenem Haus, der Technischen Universität (TU) Wien, werden allein aufgrund des hohen Strombedarfs von mehr als sechs Millionen kWH - laut Aussendung entspricht das dem Stromverbrauch der Stadt Steyr - Mehrkosten von bis zu 24 Millionen Euro erwartet. Die Veterinärmedizinische Uni rechnet mit etwa 20 Millionen Euro Mehrkosten. Genau diese Summe wäre für digitale Maßnahmen und Investitionen in aktuelle Forschung und Lehre benötigt worden. Besonders betroffen von den Teuerungen seien laut der uniko aber kleine und spezialisierte Unis.

Bildungsminister Martin Polaschek (Bild: APA-Video (Screenshot))
Bildungsminister Martin Polaschek

Unterstützung von Polaschek?
Die Regierung solle die Universitäten „jetzt nicht im Regen stehen lassen“. Schließlich hätten diese in den vergangenen beiden Jahren einen wesentlichen Beitrag geleistet, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen und die Mehrbelastungen praktisch ohne staatliche Hilfszahlungen gestemmt. Unterstützung erhofft sich Seidler von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), der als ehemaliger Rektor der Universität Graz die Brisanz der Lage kenne. Dieser sprach davon, dass sein Ministerium in Austausch mit der uniko stehe und über den Sommer Gespräche führen werde. Weitere Schritte seien mit dem Finanzministerium abzuklären.

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