Die Rückkehr in das historische Parlamentsgebäude an der Wiener Ringstraße verzögert sich weiter. Grund sind Akustikprobleme im neu gestalteten Plenarsaal. Vor Jänner 2023 werde dort wohl keine Sitzung stattfinden können, vermutet Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP).
„Ich halte erst eine Sitzung ab, wenn der Plenarsaal einwandfrei funktioniert“, sagte er zum „Kurier“ (Freitag-Ausgabe). Das Parlament werde die Kosten für die nötigen Zusatzarbeiten nicht übernehmen. Notwendig seien diese, weil sich bei einer Probe mit drei Grundwehrdienern ein starkes Echo gezeigt hätte. Jedes Wort war dreimal zu hören.
Glaskuppel als Ursache
Der Grund dafür sei die Glaskuppel. „Berechnungen und Realität gehen bei der Akustik immer auseinander“, sagte Lucia Malfent von der Bundes-Immobiliengesellschaft, die die Bauaufsicht abwickelt. Auch im Deutschen Bundestag habe man mit dem Flatterecho ein Problem gehabt. Nun sollen der Teppich wieder entfernt und schalldämpfende Maßnahmen an Decke und Boden gesetzt werden.
Höhere Kosten als geplant
Mittlerweile machen die Kosten für die Renovierung des mehr als 140 Jahre alten Gebäudes bereits 420 Millionen Euro aus. Das sind um 70 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Die Sanierung hatte sich wegen der Corona-Krise bereits um mehr als zwei Jahre verzögert. Die für den Nationalfeiertag 2022 geplante Eröffnungsfeier wurde bereits abgesagt.
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