Psychologen und das Kriseninterventionsteam sind an der Schule in Grieskirchen, an der drei Buben Mitschüler durchs Nachahmen einer gewalttätigen und sexuellen „TikTok-Herausforderung“ malträtiert haben. Zwei Opfer haben fluchtartig die Schulen gewechselt, seit 12. April ermittelt, wie berichtet, die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der geschlechtlichen Nötigung.
„In der Schule wird alles getan, um die Situation zu stabilisieren“, heißt es bei der Bildungsdirektion OÖ. Neben der psychologischen Betreuung der verbliebenen Schüler geht es vor allem darum, die mutmaßlichen Täter nicht wieder in die Klassen zu lassen. Derzeit sind die zwei Hauptverdächtigen suspendiert, man sucht „nach einer dauerhaften Lösung“. Übersetzt: Schulverweis. Doch das ist bei schulpflichtigen Kindern nicht so einfach, es muss eine andere Schule gefunden werden, die den Burschen eine Chance gibt. Bei einem von ihnen soll es sich dem Vernehmen nach um den dann bereits vierten Schulstandort handeln. „Es müssen auch die anderen Kinder geschützt werden, weil es sicher noch mehr Opfer gibt“, sagt der Vater eines Buben, der inzwischen an einer anderen Schule ist und sich dort sicherer fühlt, nachdem er vermutlich bereits längere Zeit von den Verdächtigen drangsaliert worden war.
Strafrechtlich könnte aber nur der 14-Jährige belangt werden, die anderen sind mit 13 noch zu jung.
Prügelvideo aus Hörsching landete sofort im Netz
Ob die Übergriffe von Grieskirchen als Videos im Netz kursieren, wird ermittelt. Andere findet man schon. Ein Gewalt-Vorfall sorgte vor fast genau einem Jahr an einer Schule in Hörsching für Aufregung: Kinder filmten eine Prügelei zweier Schülerinnen und schickten das Video herum. Hilfe holte niemand. Die Eltern der 160 Schüler bekamen einen Brief, dass sie ihre Kinder belehren sollen, dass das Teilen solcher Videos verboten ist.
Im Februar hatten zwei 19-Jährige in Taiskirchen eine TikTok-Herausforderung nachgeahmt und sich die Lippen an die Hände geklebt. Dann bezichtigten die beiden einen unschuldigen 21-Jährigen, sie attackiert zu haben.
Fälle bitte melden
Wer solche Fälle aus eigener Erfahrung kennt - bitte unter ooe@kronenzeitung.at bei uns melden. Es muss allen klar sein, dass so etwas keinen Platz in der Schule - und auch sonst wo - haben darf!
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