In dem Zivilprozess von Schauspieler Johnny Depp (58) gegen seine Ex-Frau Amber Heard (36) sind am Donnerstag weitere Zeugen zu Wort gekommen - unter anderem der Bodyguard des Schauspielers, Malcolm Connolly. Er behauptete, an der Hollywood-Beauty niemals Verletzungen gesehen zu haben, dafür aber an ihrem Ehemann. Außerdem kam Terence Dougherty von der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) zu Wort, der erklärte, dass Heard frühere Spendenversprechen noch nicht geleistet habe. Die Schauspielerin hatte 2016 nach ihrer Scheidung von Depp angekündigt, sie wolle ihre Abfertigung von sieben Millionen Dollar in voller Höhe spenden.
Johnny Depps Bodyguard Malcolm Connolly arbeitet seit 2006 für den einstigen „Fluch der Karibik“-Star. Am mittlerweile elften Prozesstag war Connolly per Video aus dem britischen Essex zugeschaltet. In seiner Aussage erklärte er, dass er an Amber Heard nie Verletzungen bemerkt habe, dafür aber an Johny Depp. „Ab und zu ein Kratzer oder eine Schwellung. Doch es wurde mehr“, führte er aus.
„Als wäre er in eine Tür gelaufen“
Ein Foto, das 2013 während der Flitterwochen des damaligen Hollywood-Traumpaares in Thailand aufgenommen wurde, wurde vor Gericht vorgelegt. „Unter seinem linken Auge sehen Sie eine Schwellung“, schilderte Connolly. Wonach es für ihn aussehe? „Als wäre er in eine Tür gelaufen - oder eine Tür gegen ihn“, erklärte der Bodyguard.
Wie der Leibwächter von Depp weiter schilderte, sei die Beziehung zwischen den Schauspielern zu Beginn harmonisch gewesen. Nach und nach sei Heard jedoch „streitsüchtig“ geworden und habe Forderungen gestellt. Depp hingegen sei „immer ruhiger“ geworden. Es habe sich eine „Kälte“ in der Beziehung der Schauspieler entwickelt, so Connolly.
Dass Johnny Depp Marihuana geraucht hat, das konnte der Bodyguard bestätigen. Er habe jedoch nie gesehen, dass der Hollywoodstar andere Drogen konsumiert habe. Auch habe der 58-Jährige keinen übermäßigen Alkohol-Konsum gehabt. „Er ist keine Säufernase“, so Connolly in seiner Aussage. „In den 20 Jahren, die ich für ihn arbeite, habe ich ihn zweimal betrunken erlebt.“
Heard schuldet versprochene Spenden
Auch das Spendenversprechen von Amber Heard war vor Gericht ein Thema. Je eine Hälfte der Abfertigung sollte an die ACLU gehen, die andere an ein Kinderkrankenhaus in Los Angeles. Von den versprochenen 3,5 Millionen Dollar seien direkt von der Schauspielerin erst 350.000 Dollar eingegangen, sagte Terence Dougherty in einer im Dezember aufgezeichneten Videobefragung.
Eine weitere Summe von 500.000 Dollar sei in ihrem Namen gespendet worden, von einem Fonds, den die ACLU auf Elon Musk zurückführte. Die Schauspielerin war nach der Trennung von Depp kurz mit dem Tech-Milliardär liiert gewesen. Depp zahlte 100.000 Dollar ein, zudem gab es eine anonyme Spende in Höhe von 350.000 Dollar. 2019 hätten sie nach ausbleibenden Zahlungen erfahren, dass Heard „finanzielle Probleme“ habe, meinte Dougherty. Von den versprochenen 3,5 Millionen seien insgesamt erst 1,3 Millionen Dollar eingegangen.
Aussage von Amber Heard steht noch aus
Heard hat in dem Prozess im Bezirk Fairfax im US-Staat Virginia noch nicht ausgesagt. Nach US-Medienberichten könnte sie kommende Woche in den Zeugenstand treten. 2016 hatte die Schauspielerin nach nur 15 Monaten Ehe die Scheidung von Depp eingereicht. Sie warf dem „Fluch der Karibik“-Star häusliche Gewalt vor.
Depp hatte im Zeugenstand unter Eid erklärt, Heard niemals geschlagen zu haben. In seiner Zivilklage hält er seiner Ex-Frau vor, in einem 2018 von der „Washington Post“ veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies habe seinem Ruf geschadet. Depp wird in dem Artikel nicht namentlich erwähnt. Wegen Verleumdung klagt er auf rund 50 Millionen Dollar (gut 45 Millionen Euro) Schadenersatz. Der am 12. April begonnene Prozess soll mehrere Wochen dauern.
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