Russland hat angesichts des Kriegs in der Ukraine neuerlich seine Mitarbeit beim Betrieb der Internationalen Raumstation (ISS) infrage gestellt. „Die Entscheidung über das Schicksal der ISS wird viel von der Lage abhängen, die in unserem Land und darum herum herrscht“, erklärte der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Freitag der russischen Nachrichtenagentur TASS.
Im Falle eines Ausstiegs werde Russland seine Partner aber ein Jahr im Voraus unterrichten, erklärte der Roskosmos-Chef. Bis 2024 sei Russlands Beteiligung an der Station vorläufig noch geplant. Zuvor hatte Rogosin nicht ausgeschlossen, das russische Modul von der ISS abzukapseln und eigenständig weiterzubetreiben. Dabei deutete er auch eine mögliche Nutzung der Station zur militärischen Erdbeobachtung an.
Bis Mitte Mai will sich die russische Regierung zudem entscheiden, ob sie weiterhin westliche Astronauten auf ihren „Sojus“-Raumkapseln zur ISS mitnimmt. Nach dem von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben westliche Länder auch Sanktionen gegen die russische Raumfahrtindustrie verhängt.
Schon Anfang April mit dem Aus gedroht
Die Regierung in Moskau hatte bereits Anfang des Monats gedroht, sollten die „illegalen Sanktionen“ nicht eingestellt werden, würde sich Russland nicht mehr an der Zusammenarbeit an der Internationalen Raumstation beteiligen.
Eigentlich ist geplant, dass die Station zumindest bis 2024 im Orbit verweilen soll. Russland zog jedoch schon vor dem Krieg in Erwägung, seine Module abzubauen und eventuell für eine neue eigene Raumstation zu verwenden.
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