Der Auftritt im Halbfinal-Hinspiel bei West Ham United hat den Glauben bei Eintracht Frankfurt an den Einzug ins Europa League-Endspiel und damit den größten internationalen Erfolg der Vereinsgeschichte seit dem Gewinn des UEFA-Pokals vor 42 Jahren noch einmal verstärkt. „Wir wollen noch weiter durch Europa reisen, wir wollen nach Sevilla“, betonte Trainer Oliver Glasner nach dem 2:1 in London am Donnerstagabend.
Den Hessen reicht im Rückspiel am kommenden Donnerstag schon ein Remis zum Sprung ins Finale. Die Eintracht ist im laufenden Bewerb noch unbesiegt. Glasner warnte jedoch: „West Ham wird alles versuchen, das noch zu drehen. Es heißt, noch einmal eins draufzulegen, um den Traum vom Finale zu realisieren.“ Auch die zweite deutsche Mannschaft im Halbfinale hat sich eine respektable Ausgangslage geschaffen. Angeliño erzielte für RB Leipzig in der Schlussphase per Volleyschuss den Treffer zum 1:0 gegen die Glasgow Rangers.
Für die Eintracht hätte es nicht besser starten können. Ansgar Knauffs Kopfball zappelte schon nach 52 Sekunden im Netz der Engländer. Michail Antonio (21.) gelang nicht unverdient der Ausgleich, ehe Daichi Kamada (54.) zu Beginn der zweiten Halbzeit erneut entscheidend für die Gäste vorlegte. Die letzte Druckphase der „Hammers“ überstanden die Frankfurter mit etwas Glück. Martin Hinteregger zeigte im Abwehrzentrum der Eintracht erneut eine starke Vorstellung.
Rangers-Verteidiger „sind Ochsen“
West Hams Trainer David Moyes sah nun einer schwierigen Aufgabe entgegen. „Wir sind zwar nur 1:2 hinten, aber wir müssen besser werden. Gegen eine bei Kontern so starke Mannschaft ist natürlich immer viel Risiko dabei“, meinte der Schotte.
In Leipzig entschied der Spanier Angeliño die Partie per Kunstschuss (85.). RB hat damit vor dem Rückspiel im legendären Ibrox-Stadion die Nase knapp vorn. Das kann dem Spiel nur gut tun. Denn vor ihren eigenen Fans wird sich der schottische Meister nicht 90 Minuten um den eigenen Strafraum aufbauen. „Die Rangers müssen irgendwann anders spielen. Irgendwann müssen sie kommen“, sagte RB-Trainer Domenico Tedesco. Seine Mannschaft tat sich im ersten Duell schwer. „Sie haben ja gesehen, was das für Ochsen sind da hinten“, meinte Tedesco über die Abwehrreihe der Rangers.
Auch Trauner auf Finalkurs
90 Minuten trennen Leipzig mit Konrad Laimer noch vom ersten europäischen Finale der Klubgeschichte. Mauernd will der deutsche Vizemeister das Endspiel aber nicht erreichen. „Ich denke, wir werden dort treffen müssen“, betonte Tedesco. Optimistisch gaben sich aber auch die Schotten. Im Ibrox-Stadion sind die Rangers in der K.o.-Phase noch ungeschlagen, zuletzt drehte man ein 0:1 aus dem Hinspiel bei Sporting Braga. „Ibrox wird uns eine Menge Energie geben“, sagte Trainer Giovanni van Bronckhorst. „Wir haben schon oft Charakter gezeigt.“
In der Conference League liegt mit Gernot Trauner ein weiterer Österreicher auf Finalkurs. Feyenoord Rotterdam mit dem Verteidiger aus Oberösterreich gewann das Halbfinal-Heimspiel gegen Marseille mit 3:2. Trauner stand in der Conference League zum neunten Mal über die volle Spielzeit am Feld, die übrigen zwei Partien der Rotterdamer versäumt er wegen einer Verletzung bzw. einer Corona-Erkrankung. Im Endspiel des dritthöchsten Europacup-Bewerb am 25. Mai in Tirana könnte die AS Roma warten. Die Italiener um Star-Trainer Jose Mourinho kamen bei Leicester City zu einem 1:1.
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