Der Bericht über den tragischen Lebensweg eines kleinen Mädchens (12), das in Obsorge einer Wohngemeinschaft lebt, keinen Halt findet und immer mehr abdriftet, sorgte für Aufruhr. Doch wie kann dem Kind geholfen werden?
Drama um Bianca (12): Wie die „Krone“ berichtete, lebt das Kind seit zwei Jahren in einer Wohngemeinschaft, besucht aber seit Monaten nicht die Schule, haut ab, stiehlt und nimmt Drogen. Bleibt die Frage, wie all das in Obhut der Stadt Wien möglich ist?
„Entscheidend in Fällen wie diesem ist, dass es viele Handlungsoptionen gibt. Um diese zu gewährleisten, braucht es Ressourcen“, sagt Dunja Gharwal, Kinder- und Jugendanwältin der Stadt Wien. „Wir empfehlen Doppeldienste in den Einrichtungen, sonst ist es auch logistisch nicht bewältigbar. Die Pandemie hat den Beziehungsaufbau in den WGs reduziert.“
Wir empfehlen Doppeldienste in den Einrichtungen, sonst ist es auch logistisch nicht bewältigbar.
Dunja Gharwal, Kinder- und Jugendanwältin der Stadt Wien
„Es braucht eine Offensive für Sozialberufe“
Auch für den Obmann der Wiener Kinderfreunde, Christian Oxonitsch, ist eine intensive Betreuung der Kinder entscheidend, die leider oftmals aufgrund des Personalmangels in den Sozialberufen nur schwer anzubieten ist: „Es braucht hier eine echte Offensive, um mehr Menschen für diese Berufe zu begeistern und Kinder mit schwierigen Vorgeschichten auf ihrem Weg begleiten zu können.“
Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) möchte Einzelfälle nicht kommentieren, sagt aber: „Unsere Sozialpädagogen leisten Großartiges, um die Kinder und Jugendlichen, die teils Schlimmes erlebt haben, bestmöglich zu begleiten. Natürlich ist es das oberste Ziel, dass fremdbetreute Kinder die Schule besuchen und ein stabiles Umfeld haben.“
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