Schockierende Bilder sind jedem politischen Beobachter nur zu gut in Erinnerung, als sich verzweifelte Auswanderer aus nordafrikanischen Staaten einem lebensgefährlichen Kampf aussetzten, um über das Mittelmeer die italienische Insel Lampedusa zu erreichen. Am Höhepunkt dieser Flüchtlingswelle schafften es innerhalb von 24 Stunden mehr als 2000 Migranten auf das Eiland. Viele nachkommende Landsleute gehen dieses Risiko nicht mehr ein.
Legal mit Pass
Sie kaufen Flugtickets, packen das Notwendigste in einen kleinen Rucksack, und ab zum Airport! „Die neue Flüchtlingsroute ist die Luftbrücke von Nordafrika nach Istanbul in der Türkei und von dort weiter nach Belgrad, Serbien“, berichten österreichische Grenzbeamte im Ausland. Die Flüchtlinge sind legal mit dem Reisepass unterwegs.
„Sobald sie in Belgrad gelandet sind, werfen die meisten Migranten ihren Pass weg oder schicken das Reisedokument an ihre Heimatadresse zurück“, wissen Polizisten aufgrund von Nachforschungen. Ab der serbisch-ungarischen Grenze lassen sich viele Migranten von Schleppern nach Österreich bringen: „Asyl!“
8000 an Grenze zu Ungarn
Immer mehr Nordafrikaner nutzen per Flugzeug die neue Flüchtlingsroute. Das belegen allein schon die Aufgriffszahlen. Im Burgenland waren von Jänner bis April 2021 insgesamt 2000 Migranten entdeckt und registriert worden. Mehr als 200 davon waren aus Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten und der Türkei. Heuer wurden im selben Zeitraum bereits 8000 Migranten an der Grenze zu Ungarn gemeldet.
Mehr als 1300 davon stammten aus Marokko, Algerien und den anderen drei besagten Staaten ab. „In den Wochen bis zum Sommer ist mit noch mehr Flüchtlingen zu rechnen“, kündigen Insider an. Schon jetzt hat sich die Gesamtzahl der Asylsuchenden fast vervierfacht. Besorgte Bürgermeister aus den Grenzorten fragen sich: „Was muss noch alles passieren, bis die hohe Politik reagiert?“
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