Eine Aushubdeponie mit Förderband in Lochen und eine weitere in Köstendorf wurden durch geschützte Tierarten verhindert. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben diese Möglichkeiten verworfen und wollen das Aushubmaterials des knapp 17 Kilometer langen Tunnels durch den Flachgau mit der Bahn abtransportieren. Die Reaktion der Köstendorfer Bevölkerung: Erleichterung. Viel Lärm, Staub und Hunderte Lkw-Fahrten pro Tag soll es jetzt nicht mehr geben. Doch schnell tauchten neue Ängste auf. Denn die schweren Güterzüge werden meist in der Nacht fahren, wenn die Weststrecke mehr Kapazität hat. Dadurch steigt die Lärmbelastung für die Anrainer auch wenn die ÖBB den neuen Lärmschutz vor Baustart installieren. Klar ist: Man kann es nicht allen recht machen. Das hat jede angedachte Variante bisher gezeigt. „Ich freue mich sehr, dass nun keine Deponie bei mit in der Nähe kommt. Aber das kann ich nicht öffentlich sagen, weil sonst die jetzt Betroffenen sauer sind“, sagt eine Köstendorferin, die anonym bleiben möchte.
Laut einer „Krone“-Umfrage sind viele Köstendorfer für die Bahnvariante, aber nicht alle: „Jetzt wird der Bahntransport Hunderte Leute allein in Köstendorf belasten, da der Grubenlaufkäfer und der Milan, bei aller Notwendigkeit ihres Schutzes, wichtiger sind als die Menschen. Das mag rechtlich ok sein, ist aber grotesk“, meint Bernhard Weiß (SPÖ). Das Projekt selbst stellt er nicht in Frage.
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