Noch keinen Cent

Flüchtlinge warten seit Wochen auf Finanzhilfe

Oberösterreich
30.04.2022 07:00
Am 3. März wurden in Notschlafquartieren in Oberösterreich die ersten ukrainischen Flüchtlinge betreut. Mittlerweile sind 6937 Ukrainer hier gemeldet und haben großteils Grundversorgung beantragt. Bei den wenigsten ist das Geld aber bisher auch angekommen.

„Wir haben täglich zahlreiche Anrufe, die Leute fragen, wann sie das Geld bekommen“, sagt eine Caritas-Mitarbeiterin aus Linz zur „Krone“. In ganz Oberösterreich warten ukrainische Vertriebene seit Wochen auf die beantragte Grundversorgung des Landes.

Seit nunmehr fast zwei Monaten leben die Geflüchteten quasi von der Hand in den Mund: Zuerst konnten sie ihre mitgebrachten ukrainischen Hrywna nicht in Euro umtauschen, jetzt staut es bei der Grundversorgung. Die Vertriebenen sind also großteils auf Privatinitiativen, Spenden sowie Lebensmittel- und Kleidersammlungen angewiesen. Beantragt wird die Grundversorgung (215 Euro pro Monat für Erwachsene, 100 Euro für Kinder) bei Caritas oder Volkshilfe, Prüfung und Genehmigung erfolgen dann bei der Abteilung Soziales des Landes OÖ. Von der Antragstellung bis zur Genehmigung dauert es laut der Caritas-Mitarbeiterin vier bis fünf Wochen.

Sozialmissbrauch soll verhindert werden
Immerhin: Es besteht die Hoffnung, dass das Geld jetzt bald fließt. Bis Freitag habe das Land den Antrag von 4183 Personen genehmigt, sagt Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Die Auszahlung erfolge in der Regel innerhalb von einer Woche.

Alle Anträge würden genau auf Hilfsbedürftigkeit geprüft, „um Sozialmissbrauch zu verhindern“, begründet der Landesrat die lange Dauer. In einigen Fällen sei auch der Vertriebenennachweis (Blaue Karte) vom Bund noch ausständig.

Mehr Mitarbeiter
Um die Anträge rascher abarbeiten zu können, sei die Anzahl der Mitarbeiter im Bereich Grundversorgung auf zehn aufgestockt worden. „72 Prozent der Anträge sind erledigt, und selbstverständlich erfolgt die Auszahlung rückwirkend“, versichert Hattmannsdorfer. Bei besonders prekären Fällen zahlen Volkshilfe und Caritas ab Mai 100 Euro als Akontozahlung pro Person an Verpflegungsgeld aus.

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