Ein Rauschen im Blätterwald. Noch nie sorgte eine Nominierung eines österreichischen Teamchefs für so dicke Schlagzeilen in internationalen Gazetten. Ein ungewöhnlicher „Transfer“ - vom ehrwürdigen Fußball-Tempel Old Trafford in die eher baufälligen Katakomben im Wiener-Happel-Stadion. Ralf Rangnick sind die bescheidenen Büroräume wohl egal, der 63-Jährige jagt einem großen Traum nach. Als Deutscher will er Österreich zu seiner Heim-EURO 2024 führen!
Der ÖFB geht dabei einige Kompromisse ein: Rangnick stellt sich erst Ende Mai erstmals den rot-weiß-roten Medien, sendet aber schon davor aus England (!) den Teamkader für die wichtigen Spiele in der Nations League im Juni aus. Auch seinen Beraterjob bei Manchester United darf er behalten
Als Trainer sind seine Erfolge eher überschaubar, als Sportdirektor überzeugte Rangnick diskussionslos.Seine Ideen, Strukturen und Visionen machten das Fußball-Imperium von Didi Mateschitz salonfähig. Neue Inputs, die auch Österreichs Verband dringend benötigt. Ein erfolgreiches Gesamtkonzept ist ein Muss.
Der Druck steigt allerdings. Sollte das EM-Projekt 2024 scheitern, geht auch Rangnicks Ära zu Ende. Und dann stünde Rot-Weiß-Rot ausgerechnet vor der Qualifikation für die WM-Endrunde 2026 wieder einmal vor einem Neustart. Und diese mühsamen Phasen hatten wir in den letzten Jahrzehnten leider viel zu oft.
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