Die Familienangehörigen von Boris Becker sind schockiert über die harte Gefängnisstrafe, die am Freitag über ihn verhängt wurde. Seine Ex-Frau und Mutter seines jüngsten Sohnes Amadeus, Lilly Becker, meinte, er habe „doch niemanden umgebracht“. Tochter Anna Ermakova will die Tennis-Legende so oft wie möglich im Gefängnis besuchen.
Der 54-jährige Boris Becker wurde wegen Insolvenzverschleppung vor dem Londoner Gericht zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt - ohne Bewährung. Im RTL-Interview (ab 17.45 Uhr bei „Exclusiv Weekend“), das am Freitag kurz nach der Strafmaß-Verkündung geführt wurde, zeigte sich Boris‘ Ex-Frau Lilly Becker überrascht von der Schärfe des Urteils: „Bis vor zwei Stunden hat das kein Mensch erwartet. He didn‘t kill anybody (er hat niemanden umgebracht). Er ist ein Mann, ein Mensch, ein Vater, ein Ex-Ehemann für mich, für Barbara, und eine öffentliche Person“, so Lilly Becker.
„Stehen alle hinter Boris“
Angst vor dem, was kommt, habe sie jedoch nicht: „Ich bin eine taffe Frau. Das habe ich auch gelernt von Boris: Was auch passiert, es muss immer weitergehen.“
Dass sie sich nun äußert, hat einen Grund: „Es ist wichtig, dass jede Person weiß, dass wir, Amadeus, Noah, Elias, Barbara, seine Freundin Liliana, wir stehen alle hinter Boris. Doesn‘t matter what happens (egal, was passiert).“
Sorge um Amadeus
Auch Beckers 22-jährige Tochter Anna Ermakova sprach mit der Presse und erklärte fassungslos gegenüber der „Bild“: „Ich bin wirklich in einem Schock, dass mein Vater zu zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden ist.“
Ihre größte Sorge gilt ihrem Halbbruder Amadeus, enthüllte sie. Der Bub sei erst zwölf Jahre alt. Eine Zeit, in der der Vater nicht fehlen sollte.
„Nicht fair“
„Ich habe geholfen, so gut ich konnte“, erzählte die Influencerin. „Ich habe dem Gericht einen Brief geschrieben, um meine Sorgen um meinen kleinen Halbbruder Amadeus auszudrücken. Er ist doch erst zwölf, wird nun auf eine Vaterfigur verzichten müssen, die ihm in einer schwierigen Phase seiner Entwicklung fehlen wird. Es ist nicht fair ihm gegenüber. Es wird hart für Amadeus sein.“
Ihren Vater will sie im Gefängnis so gut es geht unterstützen. „Ich werde ihn besuchen, wann immer ich kann“, erklärte sie. Nach dem Urteil habe sie mit ihren Brüdern gesprochen. Auch diese seien schockiert.
Schuldig in vier Anklagepunkten
Becker war vor drei Wochen von einer Jury am Southwark Crown Court in vier von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Der dreifache Wimbledon-Sieger war 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden und musste daraufhin sein Vermögen offenlegen.
Die Laienrichter gelangten aber zu der Ansicht, dass Becker den Besitz einer Immobilie in seinem Heimatort Leimen verschleierte, unerlaubterweise hohe Summen auf andere Konten überwies und Anteile an einer Firma für künstliche Intelligenz verschwieg.
Der Tennisspieler war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Barbara Becker hielt von 1993 bis 2001. Mit dem Model hat er die Söhne Noah und Elias. Aus der sogenannten Besenkammer-Affäre mit Angela Ermakova in Großbritannien stammt seine Tochter Anna. Mit seiner zweiten Ex-Frau Lilly Becker hat er Sohn Amadeus.
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