Portrait

Lobbyistin für das Laientheater

Vorarlberg
02.05.2022 07:00

Am Landestheater motivierte sie die Jugend, seit gut zwei Jahren setzt sie sich für Laien auf und hinter der Bühne ein: Nina Fritsch, GF des Landesverbands Vorarlberg für Amateurtheater.

Nina Fritsch kennt viele Seiten des Theaterbetriebs, auch wenn sie sich nie als Schauspielerin versuchte. „Schon als Kind habe ich Familienmitglieder, die am Laientheater tätig waren, begleitet und war von der Atmosphäre begeistert“, erzählt die gebürtige Hohenemserin. Zwar absolvierte sie die BAKIP und war auch als Kindergärtnerin tätig, aber die Bretter, die für so viele die Welt bedeuten, ließen auch sie nicht mehr los.

Die Vorarlberger Theaterbörse „I ka was. I ha was. I bruch was.“ ist eine in Österreich einzigartige Kommunikationsplattform im Bereich des Amateurtheaters. (Bild: mathis.studio)
Die Vorarlberger Theaterbörse „I ka was. I ha was. I bruch was.“ ist eine in Österreich einzigartige Kommunikationsplattform im Bereich des Amateurtheaters.

Daher studierte Nina Fritsch Theater-, Film- und Medienwissenschaften, absolvierte eine Ausbildung als Kunsttherapeutin und nahm 2009 das Angebot an, am hiesigen Landestheater als Theaterpädagogin die Jugend „theaterhungrig“ zu machen. „Es ist schon erstaunlich, wie Jugendliche für die Arbeit auf und hinter der Bühne Feuer fangen. Vielleicht auch deshalb, weil wir nicht vorgefertigte Texte abgespult haben, sondern die Stücke gemeinsam erarbeiteten“, erinnert sich Nina an eine durch und durch erfüllende Aufgabe. Ein letzter Höhepunkt war das Projekt „My future, who cares“, bei welchem mit Schülern und Lehrlingen Workshops und Events zum Thema Nachhaltigkeit abgehalten wurden.

Starker Zusammenhalt
Danach stellte sich Nina Fritsch einer neuen Herausforderung: „Ich folgte im Herbst 2019 Dagmar Ullman-Bautz als Geschäftsführerin beim ’Landesverband Vorarlberger für Amateurtheater’ nach, der rund 3600 Aktive vertritt.“ Die Einarbeitungsphase gestaltete sich aufgrund der Pandemie schwierig: „Man durfte nicht proben, geschweige denn spielen. Und auch wenn die Ehrenamtlichen finanziell von den Einschränken kaum betroffen waren, so galt es doch, die Motivation hoch zu halten.“ Dank frischer Ideen - etwa „Theaterwanderungen“ statt der vorher üblichen Treffs im Gasthaus - und der Unterstützung der IG Kultur konnte diese unfreiwillig spielfreie Zeit aber gut durchtaucht werden.

„Jetzt scharren alle in den Startlöchern, da kommt eine Menge auf uns zu“, blickt Nina Fritsch voller Zuversicht in die Zukunft. Dazu passt auch eine neue, erst jüngst präsentierte Plattform: „I ka was. I ha was. I bruch was.“ nennt sich die erste Vorarlberger Theaterbörse, welche die Freunde der Schauspielerei künftig auch digital vernetzen soll. „Drehbücher, Kostüme und Requisiten können ausgetauscht werden und Menschen, die ihre Kreativität anbieten und austesten wollen, kommen miteinander in Kontakt.“ Das Miteinander sei generell eine große Qualität der Amateur-Theaterszene im Ländle: „Der Zusammenhalt, auch unter den Vereinen und in den Gemeinden, ist enorm“, schwärmt die 45-Jährige. Da könnten sich manche „Profis“ wohl ein Stück abschneiden...

Porträt von Raimund Jäger
Raimund Jäger
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Vorarlberg Wetter
12° / 17°
Symbol leichter Regen
10° / 20°
Symbol bedeckt
12° / 20°
Symbol leichter Regen
10° / 20°
Symbol bedeckt



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right