Die ORF-Serie „Alles finster“ widmet sich dem Thema Blackout. Aber wie ist ein Leben ohne Strom? Die „Krone“ machte für 24 Stunden den Selbstversuch und führte dabei Tagebuch.
7 Uhr:
Der Strom ist weg. Ich friere schon, denn ich stehe - im Finstern - unter der Dusche. Die Gastherme braucht anscheinend auch Strom. Blöd, dass mir das erst jetzt klar wird.
7.30 Uhr:
Mir ist endlich warm genug, dass ich auf die Terrasse gehen kann. Ich mache mir am Griller in der Bialetti einen Espresso und gönne mir ein Frühstück. Auch auf die „Krone“ muss ich dabei nicht verzichten.
12 Uhr:
Ich habe Hunger. Ich gehe wieder zum Griller. Bei jedem Öffnen der Terrassentüre sinkt meine Kerntemperatur und jene der Wohnung, denn natürlich ist auch die Heizung ausgefallen. Ich werfe fünf Fischstäbchen auf den Rost. Die müssen weg, denn der Tiefkühler taut bereits ab. Zum Gassparen stelle ich auch wieder die Bialetti auf. Zum Mittagessen gibt es Fischstäbchen und Espresso - keine empfehlenswerte Kombination. Zum Glück funktioniert die Trinkwasserversorgung!
13 Uhr:
Verdammt! Das Dachfenster ist offen und lässt sich nur elektrisch schließen. Kann auch nicht mehr googeln, wie man es mechanisch machen könnte.
13.30 Uhr:
Ich lese ein Buch und schlafe dabei ein.
Zur Vorsorge auf ein Blackout sollten folgende Fragestellungen in der Familie abgeklärt sein. Handynetze und mobiles Internet funktionieren nach einem Stromausfall durch Akkus in den Sendemasten noch zwei bis drei Stunden.
16 Uhr:
Ich setze mich aufs Rudergerät. Das funktioniert ohne Strom. Doch es tut sich ein weiteres Problem auf: Wenn ich trainiere, dann meist zu Musik oder zu einer Serie. Beides geht nicht. Obwohl das iPad noch Saft hätte, kann ich ohne Internet nichts hören oder sehen. Mangels Ablenkung wird das Training schnell fad. Ich stelle mir die Frage, ob ich die Widerstandskraft des Rudergeräts nicht in Strom umwandeln könnte. Vom Grübeln bekomme ich Kopfschmerzen. Könnte auch daran liegen, dass mir dämmert, dass ich mich nur kalt duschen gehen kann. Notiz an mich selbst: mehr Bücher über Physik lesen.
18.30 Uhr:
In schwierigen Zeiten heißt es zusammenrücken. Treffe mich mit meinen Nachbarn. Im Sinne der Wissenschaft bitte ich sie, Licht und Heizung auszuschalten. Ich gebe eine Runde warmes Bier aus. Wir trinken es zum Aufwärmen vorm Kamin. Werde schnell hinauskomplimentiert.
19.30 Uhr:
Spielen ein Brettspiel im Kerzenschein. Tochter gewinnt. Alle sind glücklich!
22 Uhr:
Entspannung setzt ein, und ich gehe früh zu Bett. Ich fühle mich entschleunigt und überlege, am nächsten Tag mit dem Fiaker in die Arbeit zu fahren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.