Der Tiroler Tourismus nascht mit vielen Veranstaltungen kräftig am ungebrochenen Trailrunning-Boom mit. Berglauf-Legende Markus Kröll will viele Menschen für eine sportliche Betätigung begeistern.
Trailrunning boomt ohne Ende. Wettkämpfe schießen wie Pilze aus dem Boden, Top-Leute können als Profis dicke Gagen kassieren, die Sportartikelindustrie generiert immer höhere Millionen-Umsätze.
Auch Tirol nascht kräftig am neuen Trend mit. Da ist das Alpine Trailrun Festival in Innsbruck (5. bis 7. Mai) mit 3500 Sportlern aus knapp 60 Nationen schon die drittgrößte Veranstaltung im deutschsprachigen Raum, dort buhlt praktisch jede heimische Tourismus-Hochburg mit einem Großevent um Gäste. Österreichs Berglauf-Legende Markus Kröll hat das alles schon vor mehr als 20 Jahren vorausgesagt. Und wurde dafür von einem Hersteller ausgelacht. Weil es damals nur Straßen-Laufschuhe gab, schlug er ein Modell mit grobem Profil und besserem Obermaterial vor. Sie haben ihm erklärt: „Krölli, im Gelände läuft kein Mensch, und den Berg hinauf sowieso keiner.“
Wenn man den ganzen Tag im Büro sitzt, macht das Laufen in der Stadt wenig Spaß.
Berglauf-Legende Markus Kröll
Dabei ist die Faszination für das Laufen auf Wald-, Wiesen- und Schotterrouten schnell erklärt: „Wenn man den ganzen Tag im Büro sitzt, macht das Laufen in der Stadt wenig Spaß.“ Heute ist der 50-Jährige ein gefragter Mann in der Szene. Als Galionsfigur von Mayrhofen Ultraks, als Experte bei einem führenden Hersteller, als Guide bei Lauf-Workshops.
Eine Lüftlmalerei auf einer Zillertaler Hütte in Peking
Kröll bleibt trotz der Goldrausch-Stimmung bodenständig, übt in Mayrhofen nach wie vor seinen Brotberuf als Restaurator aus: „Ich möchte unabhängig sein.“ Und er kann auch in diesem Job nicht über Nachfrage klagen. Ein Höhepunkt war zuletzt die Lüftlmalerei an einer Zillertaler Skihütte in Peking für Olympische Winterspiele. Dem ganzen Marketing-Hype mit immer neueren Namen und Formaten kann der im Bergsteiger-Dorf Ginzling aufgewachsene Familien-Vater übrigens nicht viel abgewinnen: „Auf gut Deutsch gesagt sind wir doch alle Geländeläufer.“ Für den früheren Berglauf-Vizeweltmeister, der bei allen deutschsprachigen Rennen auf das Podest kletterte, geht es vor allem um den Kern der Sache: „Wichtig ist, dass wir uns in der Natur bewegen.“
Der Zillertaler hofft, dass er bald mit seinem eigenen Trail viele Menschen für eine sportliche Betätigung begeistern kann. Ein Geschenk gab es für ihn vom Tourismusverband Mayrhofen-Hippach zum 50er im März. „Natürlich bin ich sehr stolz, nach über 35 Jahren Laufsport einen Trail zu bekommen, der meinen Namen trägt.“ Bei der Umsetzung des Projekts verzichtet der hartgesottene Lauf-Abenteurer deswegen ganz bewusst auf extreme Herausforderungen: „Es wird eine Strecke mit rund 800 Höhenmetern und 15 Kilometern. Es geht mir darum, dass sich die Leute im Gelände ausprobieren können. Dass sie Lust kriegen, sich mehr in der Natur zu bewegen.“
Die wichtigsten Termine in Tirol
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