Auch Tage nach der schändlichen Tat ist Armenpfarrer Wolfgang Pucher noch immer entsetzt, schockiert. Satanisten haben „seine“ Vinzenzkirche in Graz verwüstet. Sogar eine Bibel wurde angezündet: „Das ist eine systematische Verhöhnung des Christentums!“ In der Diözese registriert man immer mehr Vandalenakte.
Es muss Donnerstag zwischen 9.30 und 10.30 Uhr gewesen sein, als sich der oder die feigen Kirchenschänder in das Grazer Gotteshaus schlichen. Sie wussten, dass zu diesem Zeitpunkt niemand da sein würde, und verrichteten heimlich ihr unheiliges Werk. Mit rotem Lack besprühten sie einen Engel, schmierten die Teufelszahl 666 an Wände, entweihten das Altartuch mit dem Wort „Satan“.
Auch am Samtagvormittag, als ihn die „Krone“ erreicht, ist Wolfgang Pucher, der in der Vinzenzkirche predigt, noch immer fassungslos: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Selbst eine Bibel wurde angezündet, einen Engel hat man zum Teufel gemacht. Wer so etwas anrichtet, ist pervers!“
„Verächtlichmachung des Glaubens“
Für den Armenpfarrer ist der miese Vandalenakt im Allerheiligsten „keine Schmiererei, sondern eine systematische Verächtlichmachung unseres Glaubens und eine Verhöhnung des Christentums“: „Ich kann nur hoffen, dass die Täter gefasst werden. Noch fehlt von ihnen aber jede Spur.“
Betroffen über den satanischen Angriff ist man auch in der Diözese Graz. „Es ist sehr traurig, dass manche Menschen keine andere Möglichkeit sehen, ihren Unmut kundzutun, als religiöse Orte zu beschädigen“, sagt Sprecher Thomas Stanzer. Immer wieder komme es zu Fällen von Vandalismus, zu denen auch Opferstock-Einbrüche gehörten. „Viele Kirchen sind allerdings inzwischen videoüberwacht. Das Risiko, erwischt zu werden, ist also hoch.“
Die schlimmsten Fälle: 2013 wurde der Grazer Dom beschmiert, 2014 das Leobner Gotteshaus verwüstet. 2019 beschädigte ein Irrer die Andräkirche und 2020 gab es eine Sprayer-Attacke auf die Grazer Kreuzkirche.
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