"Der neue Preis ist gut zu vermarkten: Jeder Tag mit den Öffis kostet mit der Jahreskarte nur einen Euro", gilt der 365-Euro-Ticketpreis in SP-Kreisen bereits als fix. Andreas Baur, Mediensprecher von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, sieht das anders: "Zu dem Thema gibt's in der zuständigen Arbeitsgruppe noch kein endgültiges Ergebnis. Jede Eile wäre auch unnötig: Die Tarifumstellung kommt erst am 1. Jänner 2012."
Dennoch, ein schaler Nachgeschmack bleibt, hatte Vassilakou ja im Herbst 2010 klar angekündigt, in der Wiener Stadtregierung die 100-Euro-Öffi-Jahreskarte durchzusetzen; also eine Kostenverringerung um 349 Euro. Dass die Grünen-Chefin bloß eine Preisreduzierung von 84 Euro erreichen wird, wird nicht eben als großer politischer Erfolg zu werten sein. Und all jene, die nicht die Öffis nutzen, werden sich fragen: Wer finanziert die Vergünstigung für die etwa 350.000 Jahreskartenbesitzer?
"Armutszeugnis der Regierungs-Neulinge"
Prompt folgte darauf der blaue Rüffel für Wiens Grüne. Die FP sieht die Vergünstigung der Jahreskarten um nur 84 Euro als "Umfaller" der "Regierungs-Neulinge". Es sei "ein Armutszeugnis für die grüne Verkehrspolitik", sagt Wiens FP-Obmann Johann Gudenus.
Auch generell sei die grüne Handschrift in der Stadtpolitik kaum zu bemerken, meint Gudenus: "Das Team um Vassilakou leistet sich einen Umfaller nach dem anderen." Es sei auch "grotesk", dass unter Rot-Grün die Öffi-Einzelfahrscheine 20 Prozent mehr kosten werden. Dass für jeden Bürger alles teurer wird, sei aber primär die Schuld der SP-Finanzstadträtin, kritisiert Gudenus: "Renate Brauner macht nur eins: Sie sorgt für eine Schuldenexplosion."
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