Wenige Monate bevor im niederösterreichischen Krems an der Donau ein neuer Gemeinderat gewählt wird, nimmt der Wahlkampf voll Fahrt auf. Die Traditionsfahne der KPÖ wird just am 1. Mai zum Politikum.
Drei Fahnen hingen am 1. Mai aus der Bezirksparteizentrale der KPÖ in der Kremser Landstraße - eine davon sorgte für viel Wirbel. Passanten meinten in der Traditionsflagge der KPÖ, die Flagge der Sowjetunion zu erkennen. Der Kremser KLS-Gemeinderat Nikolaus Lackner postete dann auch noch ein Bild der Flaggen auf seiner Facebook-Seite, wodurch auch andere Parteien darauf aufmerksam wurden. Auch weil die Smybole auf beiden Flaggen fast dieselben sind, übt die ÖVP jetzt harte Kritik.
ÖVP ortet „Verharmlosung der Krieges“
„Die Symbole der Sowjetunion zu zelebrieren, während Russland einen Angriffskrieg in der Ukraine mit unendlichem Leid für die Menschen durchführt, ist eine Schande für Krems, weil diese Partei der SPÖ verlässlich die Mehrheit im Gemeinderat sichert“, ärgert sich ÖVP-Vizebürgermeister Martin Sedelmaier, der der KLS eine Verharmlosung von Russlands Angriffskrieges vorwirft und einen Affront gegenüber der kriegsleidenden ukrainischen Bevölkerung sieht.
KLS-Gemeinderat Nikolaus Lackner kontert und meint: „Die ÖVP versucht seit Monaten alles, um Unruhe in Krems zu stiften. Wahlkampfzeiten sind aber eben auch Zeiten fokussierter Unintelligenz“. Wie Lackner erklärt, handle es sich bei der gehissten Flagge nämlich nicht um die Sowjet-Fahne, sondern um die Traditionsfahne der KPÖ, die er laut eigenen Angaben schon seit einigen Jahren am 1. Mai hisst. In Kombination mit der Österreich- und der Friedensflagge wollte er damit ein Zeichen des Friedens setzen.
Lackner tritt an, ÖVP-Kandidat geheim
Lackner selbst bestätigte auf „Krone“-Anfrage außerdem, dass er bei der Gemeinderatswahl gemeinsam mit KLS-Chef Wolfgang Mahrer wieder antreten wird. Wer für die ÖVP als Spitzenkandidat in die Wahl geht, bleibt indes weiter ein wohlbehütetes Geheimnis.
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