Mario Haas pflegte zu Trainerlegende Ivica Osim eine besondere Beziehung. Das Sturm-Urgestein spricht über schöne Momente mit seinem Trainervater und das große Nachwirken des Trainer-Philosophen.
„Wenn du am Sonntag in die Augen der vielen Menschen geschaut hast, wie sie Tränen in den Augen gehabt haben und trauerten um Ivica Osim - dann weißt du, wie sehr dieser Mensch die Stadt und diesen Verein geprägt hat“, sagt Mario Haas. „Da sieht man sein großes Nachwirken und seine Bedeutung für Generationen von Menschen."
Osim war eben mehr als nur ein Fußball-Trainer. Er war ein Menschenfreund und Brückenbauer. Das weiß der „Krone“-Kolumnist nur zu gut. Das Sturm-Urgestein ging mit der Trainerlegende durch dick und dünn, spielte bei Sturm und später auch in Japan unter dem unnachahmlichen Bosnier. Für Haas war Osim wie ein Trainervater. „Er hat mich als junger Spieler groß gemacht und als Mensch geprägt. Ohne ihn wären wir alle im Klub nie dorthin gekommen, wo wir waren und hätten nie diese Erfolge gefeiert. Er hat aus ,no names’ eine Mannschaft geformt.“
Was der Ex-Teamspieler am Trainer-Sir so schätzte? „Seine Ehrlichkeit. Er war ein überragender Mensch, hat immer geholfen. Und das in allen Lebensbereichen. Er hätte alle Klubs der Welt trainieren können. Aber er hat uns trainiert - auch um seiner Heimat, die vom Krieg gebeutelt war, immer nahe zu sein.“
Anrufe aus der ganzen Welt
Doch Osim wurde nicht nur in Graz und in seiner Heimat hochgeschätzt. Auf der ganzen Welt hat der bedeutende Fußball-Philosoph seine Spuren hinterlassen. Haas erzählt: „Ich war an seinem Todestag bei seiner Familie daheim. Es gab Anrufe aus der ganzen Welt. So viele Menschen schätzten Osim für seine Art und Expertise.“ In Japan haben sie ihn seit seiner Teamchefzeit vergöttert. „Sie haben ihn wie einen Heiligen geliebt“, sagt Haas. „Doch vor allem bei Sturm wird Osim der Größte bleiben, für ewig in Erinnerung und unerreicht.“ Der Rekordtorschütze ist überzeugt: „Man muss Osim in Graz ein Denkmal setzen."
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