Die Mehrheit der Bevölkerung (63 Prozent) vertraut der Berichterstattung österreichischer Medien über den Krieg in der Ukraine. Allerdings wird die Position eher (55 Prozent) als abhängig von der Regierung wahrgenommen. Etwa jeder Vierte gab in einer Umfrage an, sich intensiv über die Hintergründe des Krieges zu informieren.
41 Prozent der Befragten verfolgen hingegen die Strategie, den Krieg auszublenden und normal zu leben. Das sind zentrale Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Gallup-Instituts unter 1000 Personen ab 16 Jahren. „Die Menschen erwarten von den Medien nicht nur akkurate und schnelle Fakten zu den Kriegsgeschehnissen, sondern auch Orientierungshilfe beim Einordnen der Information und bei der Meinungsbildung, etwa in Form von Hintergrundberichten“, sagte Andrea Fronaschütz, Leiterin des Gallup-Instituts, in einer Aussendung.
Umgesetzt ist das laut den Befragten nur bedingt. So meinen nur 48 Prozent, dass sehr oder eher über die Ursachen und historischen Zusammenhänge des Krieges berichtet werde. Mögliche Lösungsansätze fanden noch weniger Personen in der Berichterstattung vor.
Vor allem FPÖ- und MFG-Anhänger skeptisch
Tendenziell (63 Prozent) vertrauen die Umfrageteilnehmer jedoch der Berichterstattung österreichischer Medien über den Krieg in der Ukraine sehr oder eher. Sie stufen sie mehrheitlich als aktuell (72 Prozent), sachlich im Ton (65 Prozent) und faktenorientiert (62 Prozent) ein. Am ehesten vertrauen NEOS- Anhänger und Symphatisanten der Grünen den heimischen Nachrichten. Skeptisch eingestellt sind vor allem FPÖ- und MFG-Anhänger.
Insgesamt vertrauen 31 Prozent der Befragten den Berichten über den Krieg in der Ukraine eher oder gar nicht. „Auffällig ist dabei, dass die Vertrauenswürdigkeit der Medienberichte am stärksten von Corona- und Impfskeptikern angezweifelt wird“, sagte Fronaschütz. Deren grundsätzliches Misstrauen gegenüber Institutionen und etablierten Medien habe sich auf einen neuen Schauplatz verlagert.
Weitere Ergebnisse der Umfrage sind, dass sich sechs Prozent in der Flüchtlingshilfe engagieren und vier Prozent bereits auf eine mögliche schnelle Flucht aus Österreich vorbereitet sind.
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