Es ist ein zehn Deka leichtes Gemisch aus Mehl, Butter, Nuss und Co., erworben in einem Bioladen im hippen Wiener Bezirk Neubau. Und ein Symbol dafür, wie Wucherpreise immer alltäglicher werden.
In einem Bioladen im 7. Bezirk kostet ein Brioche-Nusskipferl saftige 4,49 Euro. Gerade einmal 100 Gramm wiegt das kostbare Süßgebäck: „Es ist von einem Bio-Bäcker in der Nacht handgefertigt und mit 100 Prozent Bio-Walnüssen aus Österreich gefüllt“, argumentiert die Händlerin und versichert, den Preis zuletzt nicht angehoben zu haben. „Obwohl unser Geschäft mit Preissteigerungen im Einkauf und mit doppelten Energiekosten konfrontiert ist, gaben wir die Teuerung nicht an unsere Kunden weiter“, sagt sie und will dabei anonym bleiben.
Vor dem Geschäft, das einen treuen Käuferstock hat, ist Obst und Gemüse hergerichtet. Italienische Birnen aus biologischem Anbau, Klasse zwei, kosten 6,99 Euro das Kilo.
Wer saisonal kauft und selbst kocht, zahlt im Bioladen für sein Essen nicht mehr als für qualitativ weit schlechtere Fertiggerichte im Supermarkt.
Bioladen-Geschäftsfrau aus Wien-Neubau
„Wer kocht, isst gesünder und günstiger“
Welch elitärer Personenkreis kann sich das leisten? „Wer saisonal kauft und selbst kocht, zahlt im Bioladen für sein Essen nicht mehr als für qualitativ weit schlechtere Fertiggerichte im Supermarkt“, ist die Kauffrau überzeugt. Leider habe fast eine ganze Generation nicht Kochen gelernt.
Mini-Familienfrühstück um 30,42 Euro
Dennoch: Will eine fünfköpfige Familie Nusskipferln frühstücken und kauft dazu im Laden noch zwei Apfelsäfte um je 3,99 Euro, muss sie insgesamt 30,42 Euro hinblättern. Das ist mehr, als etliche Wiener Familien am Tag zur Verfügung haben. Und der Selbsttest zeigt: Satt macht das Bio-Frühstück aus einem Bio-Kipferl mit Bio-Saft bei Weitem nicht ...
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