Szekeres abgelöst

Steinhart nun Präsident der Wiener Ärztekammer

Politik
03.05.2022 16:27

Der bisherige Vizepräsident Johannes Steinhart ist neuer Präsident der Wiener Ärztekammer. Die Vollversammlung der Standesvertretung hat ihn am Dienstagnachmittag mit 62 von 81 abgegebenen Stimmen gewählt. Er löst damit Thomas Szekeres ab, der dieses Amt seit 2012 innehatte. Szekeres wird damit auch sein Amt als Präsident der Österreichischen Ärztekammer verlieren, weil nur einer der neun Landespräsidenten am 24. Juni zum Präsidenten der Bundes-Kammer gewählt werden kann.

Steinhart war aus der Wahl am 19. März mit seiner ÖVP-nahen „Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte - Liste Steinhart“ als stimmenstärkste Fraktion hervorgegangen. Danach gelang es ihm, eine Koalition aus acht Fraktionen zu bilden. Damit ist nach vielen Jahren wieder ein niedergelassener Arzt Präsident der Ärztekammer für Wien.

Beruf wieder attraktiver machen
Gesundheits- und standespolitisch möchte sich Steinhart in seiner neuen Position als „Interessenvertreter aller Kolleginnen und Kollegen“ etablieren. Ein geschlossenes und einheitliches Auftreten der Ärzteschaft nach außen sei auch notwendig, um die „dringend anstehenden Verbesserungen und Reformen im heimischen Gesundheitssystem im Sinne einer bestmöglichen medizinischen Versorgung der Patientinnen und Patienten auch zukünftig zu gewährleisten“, so Steinhart in einer Aussendung. Als größte Herausforderung für die nächsten Jahre sieht Steinhart die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Spitalsärztinnen und -ärzten, die Attraktivierung des niedergelassenen Kassenbereichs sowie die Sicherstellung einer wohnortnahen niederschwelligen Gesundheitsversorgung.

Im Gespräch mit krone.at nahm er auch zu aktuellen Themen wie der Corona-Pandemie sowie der Impfpflicht Stellung. „Impfen ist wichtig und hilft auch, das muss man ganz klar festhalten. Aber so, wie man jetzt versucht hat, die Impfpflicht einzuführen, ist es misslungen.“ In Sachen Pandemiemanagement der Regierung sagte Steinhart, er würde sich „weniger politische und mehr Expertenentscheidungen wünschen“.

Erfahrung in Kassenordination und Spitalsbereich
Der 67-jährige Wiener ist Urologe und betreibt seit 1993 eine Kassenordination in der Bundeshauptstadt. Von 1992 bis 2015 war er auch ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Krankenhauses des Göttlichen Heilandes. Seit 1989 engagiert sich Steinhart auch in der Standesvertretung. Vizepräsident und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte ist er seit 1999 in der Wiener Kammer und seit 2012 zusätzlich auch in der Österreichischen Ärztekammer.

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