Waffenlieferungen

Putin: „Westen kann diese Gräueltaten beenden“

Ausland
03.05.2022 16:35

Russlands Präsident Wladimir Putin macht nach wie vor auch die westlichen Staaten für die grauenhaften Vorgänge in der Ukraine verantwortlich. Insbesondere die Waffenlieferung zur Unterstützung der Ukraine sind ihm dabei ein Dorn im Auge - man könnte dazu beitragen die „Gräueltaten zu beenden“, wenn man die Lieferungen einstelle, so Putin.

In einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron warf Putin Kreml-Angaben zufolge am Dienstag den ukrainischen Streitkräften Kriegsverbrechen vor und sagte, „der Westen könnte dazu beitragen, diese Gräueltaten zu beenden“, indem er Druck auf Kiew ausübe „sowie die Waffenlieferungen an die Ukraine stoppt“. Der Regierung in Kiew warf der Kremlchef vor, nicht „ernsthaft“ an Gesprächen zur Beendigung des Konflikts interessiert zu sein.

Briten liefern weiter Waffen
Wenig beeindruckt davon zeigte sich der britische Premierminister Boris Johnson, der der Ukraine die nachhaltige Unterstützung seines Landes zusicherte. „Es geht um ukrainische Demokratie gegen Putins Tyrannei“, sagte Johnson am Dienstag in einer Videoansprache an das ukrainische Parlament. „Es geht um Freiheit gegen Unterdrückung. (...) Es geht um Gut gegen Böse. Und deshalb muss die Ukraine gewinnen.“

Die Ukraine ist zur Verteidigung ihres Staatsgebiets auf Waffenlieferungen aus dem Ausland angewiesen. (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Die Ukraine ist zur Verteidigung ihres Staatsgebiets auf Waffenlieferungen aus dem Ausland angewiesen.
Putin sieht eine Mitverantwortung des Westens an der festgefahrenen Situation in der Ukraine. (Bild: AP/Sputnik/Mikhail Tereshchenko)
Putin sieht eine Mitverantwortung des Westens an der festgefahrenen Situation in der Ukraine.

Großbritannien werde weiterhin Waffen liefern, sagte Johnson. In den kommenden Wochen werde die Ukraine Anti-Schiffsraketen vom Typ Brimstone und Flugabwehrsysteme vom Typ Stormer erhalten. Hinzu kämen 13 gepanzerte Fahrzeuge für die Evakuierung von Zivilisten. Hinzu komme weitere Militärhilfe im Wert von 300 Millionen Pfund (357 Mio. Euro). Dazu gehörten Radar zur Lokalisierung russischer Artillerie, Schwerlastdrohnen zur Versorgung der Streitkräfte und Tausende Nachtsichtgeräte.

Spekulationen über Generalmobilmachung in Russland
Indessen brodelt die Gerüchteküche, dass Putin bereits in wenigen Tagen den Kriegszustand in Russland verhängen könnte, um so eine Generalmobilmachung anzuordnen. Auch der Chef der ukrainischen Militäraufklärung, Kyrylo Budanow, sprach von russischen Vorbereitungen auf eine offene Mobilisierung von Soldaten und Reservisten. Belege dafür gibt es nicht. Bisher spricht Russland weiterhin nur von einer „Spezial-Operation“ in der Ukraine.

Der Kreml reagierte vorerst nicht auf die Gerüchte. Nun blicken viele Menschen mit Spannung auf Putins Rede zur traditionellen Militärparade am 9. Mai in Moskau, mit der Russland jedes Jahr an den Sieg über Hitler-Deutschland 1945 erinnert. Beobachter halten eine Intensivierung der Gefechte für möglich, weil die russischen Truppen bei ihrer Offensive in der Ostukraine nur stockend vorankommen.

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