Vor Parteitagen kommt stets eine gewisse Unruhe in das politische Spielfeld. Vor dem grünen Bundeskongress hieß es, Vizekanzler Werner Kogler sei amtsmüde und werde das Handtuch werfen - er wurde schließlich mit 96 Prozent als Bundesparteiobmann bestätigt. Bereits vor Wochen tauchten Spekulationen auf, Bundeskanzler Karl Nehammer könnte nach dem ÖVP-Parteitag am 14. Mai das Regierungsteam umbauen. Jetzt wurde das Gerücht wieder aufgewärmt.
So ähnlich die gezielt verbreiteten vermeintlich „todsicheren“ Infos auch anmuten, so unterschiedlich sind die Quellen. Die Behauptung, die sich um den Grünen-Chef drehte, kam von SPÖ und NEOS, das ÖVP-Gerücht stammt aus den eigenen türkisen Reihen.
Unzufriedenheit als Grund des Geredes
Der Tratsch ist sehr konkret: Generalsekretärin Laura Sachslehner und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck sollen abgelöst werden. Wieder einmal Schramböck - die Tirolerin gilt seit Jahren als Ablösekandidatin, ist aber immer noch da. Die Kritik an ihrer Vorstellung verstummt nicht, auch Sachslehner sei mit ihrer Funktion überfordert, so wird es kolportiert.
Es braucht keinen Meisterdetektiv, um herauszufinden, woher die Ablöse-Spekulationen kommen: Vor wenigen Tagen ging der niederösterreichische ÖVP-Landesparteitag über die Bühne, im größten Bundesland finden voraussichtlich kommendes Jahr Wahlen statt. Die ÖVP hat in den Umfragen deutlich verloren, das wird vor allem der Bundespartei zugeschrieben. Die Unzufriedenheit ist groß.
Jetzige Situation „muss nicht ewig so bleiben“
Die türkise Parteizentrale hat alle Hände voll zu tun, den Klatsch wieder einzufangen, das Kanzleramt, Sachslehner und auch Schramböck dementieren den Umbau bei der ÖVP. Aus gut informierten Kreisen ist allerdings zu hören, dass die jetzige Situation nicht unbedingt ewig so bleiben müsse. „Wer weiß schon, was in ein paar Wochen oder Monaten ist“, so ist zu vernehmen.
Kurze Abschiedsworte, lange Kanzlerrede
In der Vorbereitung des Parteitags ist die ÖVP darum bemüht, dass Ex-Kanzler Sebastian Kurz dem jetzigen Regierungschef nicht die Show stiehlt. Kurz wird daher nur ein paar Abschiedsworte sagen, die große Bühne für die Kanzlerrede soll Nehammer gehören. Noch ist übrigens unklar, ob Reinhold Mitterlehner beim Parteitag erscheint, er hat noch nicht zugesagt.
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