Krankenschwester:

Amber Heard nahm Drogen und hatte Wutausbrüche

Adabei
04.05.2022 08:28

Im Verleumdungsprozess von Johnny Depp gegen Amber Heard sind die Anwälte der Schauspielerin mit einem Antrag auf Abweisung von Depps Klage gescheitert. Richterin Penney Azcarate wies den Antrag am Dienstag in dem Verfahren in Fairfax im US-Staat Virginia zurück. Heards Anwälte hatten nach dem Ende der Beweisführung von Depps Anwälten gefordert, die Klage als unbegründet abzuschmettern. Heards ehemalige Krankenschwester sprach zuvor vor Gericht von Wutausbrüchen sowie Drogenproblemen der Hollywood-Beauty.

Depp sei den Beweis schuldig geblieben, dass Heard ihn mit einem Ende 2018 erschienenen Beitrag für die „Washington Post“ verleumdet habe, erklärte Heards Anwalt Ben Rottenborn schließlich vor Gericht. Die „Aquaman“-Darstellerin hatte sich damals als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnet, ohne den „Fluch der Karibik“-Star dabei namentlich zu nennen. „Es ist unumstritten, dass er tatsächlich Amber misshandelt hat“, so Rottenborn.

Richterin Azcarate erklärte aber, im laufenden Prozess seien ausreichend Elemente vorgetragen worden, die eine Fortsetzung des Verfahrens rechtfertigten. Letztlich müssten die Geschworenen über die Beweislage entscheiden. Anträge, ein Verfahren einzustellen, werden in den USA häufig gestellt, auch während eines Prozesses. Erfolgreich sind sie selten.

Amber Heard vor Gericht (Bild: AFP)
Amber Heard vor Gericht

Krankenschwester packte über Heards Drogenvergangenheit aus
Erste Zeugin des Prozesstages am Dienstag war Erin Falati, eine ehemalige Krankenschwester von Amber Heard. Falati, die auf Sucht und pychische Gesundheit spezialisiert ist, soll mit Heard über deren Probleme mit Angstzuständen, Essstörungen und Schlaflosigkeit gesprochen haben.

Aus den Aufzeichnungen der Krankenschwester geht zudem hervor, dass die Schauspielerin eine Drogenvergangenheit hatte. Heard soll demnach nicht nur Kokain konsumiert haben, sondern 2016 auf dem Coachella-Festival zudem Pilze und flüssiges Ecstasy (MDMA). 

Krankenschwester Erin Falati berichtete vor Gericht über die Wutausbrüche und die Drogenvergangenheit von Amber Heard. (Bild: AFP)
Krankenschwester Erin Falati berichtete vor Gericht über die Wutausbrüche und die Drogenvergangenheit von Amber Heard.

Die Momente, während denen sie nicht an Depps Seite gewesen sei, habe sich die Schauspielerin „unsicher“ gefühlt und sei eifersüchtig gewesen, so Falati in ihrer Aussage weiter. Heard habe zudem häufig eine „labile“ Stimmung sowie des Öfteren „Wutausbrüche“ gehabt. Heard habe in den Gesprächen mit ihr darüber geklagt, „Schwierigkeiten mit Eifersucht und Ängsten rund um den Ruhm ihres Verlobten“ zu haben, schilderte die Krankenschwester bezugnehmend auf ihre Notizen von 2014.

Heard bald selbst im Zeugenstand
Der Prozess zwischen Depp und Heard in Fairfax nahe der Hauptstadt Washington hatte vor drei Wochen begonnen. In dem Verfahren sagten bereits Depp und zahlreiche von seinen Anwälten geladene Zeugen aus. Am Dienstag begannen Heards Anwälte mit der Befragung eigener Zeugen. Auch die Schauspielerin selbst dürfte diese Woche aussagen.

Johnny Depp zerrte seine Ex-Frau Amber Heard vor Gericht, weil diese behauptet hatte, er habe sie in der Ehe misshandelt. (Bild: AFP)
Johnny Depp zerrte seine Ex-Frau Amber Heard vor Gericht, weil diese behauptet hatte, er habe sie in der Ehe misshandelt.

Depp hat Heard, mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar (knapp 48 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Er wirft der 36-jährigen Schauspielerin vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben.

Heard hat mit einer Gegenklage gegen den 58-Jährigen reagiert und verlangt 100 Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft ihm „ungezügelte physische Gewalt“ vor. Depp bestreitet, Heard jemals geschlagen zu haben und wirft wiederum ihr gewalttätiges Vorgehen vor. In dem von einem großen Medieninteresse begleiteten Prozess sollten eigentlich auch Technologie-Milliardär Elon Musk und Schauspieler James Franco als Zeugen aussagen. Beide lehnten dies aber letztlich ab.

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(Bild: kmm)



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