Mann (47) gestorben

Mannheim: 70 Videos von tödlichem Polizeieinsatz

Ausland
04.05.2022 12:32

Nach dem Tod eines Mannes bei einer Polizeikontrolle im Zentrum der deutschen Stadt Mannheim sieht sich die Exekutive heftiger Kritik ausgesetzt. Ein 47-Jähriger war am Montag während einer Kontrolle zusammengebrochen und wenig später verstorben. Er hatte sich gewehrt und war von den Beamten überwältigt worden. Eine Obduktion soll nun Klarheit bringen, was zum Tod des Mannes geführt hat. 30 Zeugen haben sich inzwischen gemeldet, 70 Videos wurden den Ermittlern zur Verfügung gestellt.

Inwieweit es sich bei den Videos um identisches Material handelte, ist nach Worten eines Sprechers des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA) unklar. Zeugenvernehmungen wie auch die Auswertung der Filmsequenzen werden einige Zeit dauern, zumal man mit weiteren Hinweisen rechne, hieß es am Mittwochvormittag. Dem LKA zufolge soll der gesamte Ablauf des Geschehens rekonstruiert werden, denn es sei „ein besonderer Fall“.

Die Leiche des Mannes sollte am Mittwochvormittag in der Rechtsmedizin Heidelberg obduziert werden. Ergebnisse dazu werde es vorerst nicht geben, sagte ein Sprecher der Mannheimer Staatsanwaltschaft. Ein Obduktionsbericht könne viele Wochen dauern. Möglicherweise gebe es aber Ende der Woche erste Erkenntnisse.

Bei der Kontrolle in der Mannheimer Innenstadt war der 47-Jährige zusammengebrochen, musste wiederbelebt werden und starb noch am selben Tag im Krankenhaus. Zuvor soll er sich nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft gewehrt haben. Gegen die Polizisten wird inzwischen ermittelt. Vom Dienst suspendiert sind sie nach Kenntnis des LKA-Sprechers nicht. Disziplinarrechtliche Maßnahmen seien in einem so frühen Stadium unüblich.

Direkt nach dem Polizeieinsatz waren im Netz Videos aufgetaucht, die das Geschehen zeigen sollen. Dabei ist zu sehen, wie ein Polizist mehrfach auf den Kopf eines am Boden liegenden Mannes einschlägt. Ob die Sequenz die besagte Kontrolle zeigt, ist nicht bestätigt.

Heftige Kritik an Polizeieinsatz
Nach Vorwürfen rassistisch motivierter Gewalt hatte das LKA am Montagabend betont, dass der Mann kein türkischer Staatsbürger sei. Solche Spekulationen hatte es zuvor gegeben. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen Deutschen. Es werde allen Vorwürfen nachgegangen.

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