Die aktuelle Prognose

Corona: Stabiler Rückgang, aber kein „Sommerloch“

Österreich
04.05.2022 15:26

Das Covid-Prognose-Konsortium hat diese Woche eine gute und eine schlechte Nachricht: Zwar rechnen die Experten mit einer Abflachung der epidemiologischen Kurve, allerdings ist ein Sinken der Infektionszahlen auf die niedrigen Niveaus der Sommer 2020 oder 2021 nicht zu erwarten. Saisonale Effekte dämpfen aktuell bekanntlich die Viruszirkulation, dem steht freilich eine fortschreitende Abnahme des Immunschutzes entgegen, heißt es im Mittwochs-Update. So gehe man weiterhin von einem allmählichen Übergang in eine konstante Fallentwicklung aus.

Inzwischen habe sich auch die vollständige Wirkung der Lockerungen vom 16. April entfaltet. Daher werde der Fallzahlenrückgang mittelfristig enden. Die neuen, in Südafrika bereits dominanten Omikron-Varianten BA.4/BA.5 wurden in Österreich sporadisch entdeckt. Gemäß internationaler Beobachtungsdaten dürften diese Varianten über einen Wachstumsvorteil gegenüber den Vorläufer-Varianten BA.1/BA.2/BA.3 verfügen.

Neue Omikron-Varianten unter Beobachtung
In Österreich sind die neuen Typen jedoch nicht in einer ausreichenden Anzahl nachgewiesen worden, um für die vorliegende Prognose relevant zu sein. Ihre Virulenz wurde noch nicht abschließend beurteilt, jedoch gelten sie gemäß EU-Gesundheitsagentur ECDC nicht als besorgniserregende Varianten.

Nächste Woche wieder unter 1000 Spitalspatienten?
Der Rückgang der Fallzahlen schlägt sich nach wie vor in einer abnehmenden Belegung in den Spitälern nieder. Diese lag am Mittwoch bei 1028 Covid-Patienten auf Normal- und 83 auf Intensivstationen. In der kommenden Woche sollten die Zahlen im Normalbereich auf 681 bis 942, im Intensivbereich auf 55 bis 76 zurückgehen. Insgesamt könnte es somit nächste Woche weniger als 1000 hospitalisierte Covid-Patienten geben.

Niedrigste Inzidenz in Vorarlberg, höchste in Wien
Das Gremium rechnet am kommenden Mittwoch (11. Mai) mit 3724 bis 6131 Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Österreich, der Punktschätzer liegt bei 4647. Das bedeutet, dass eine Sieben-Tage-Inzidenz im Bereich von 290 bis 480 Fällen je 100.000 Einwohner erwartet wird. Als Mittelwert wird 360 angegeben. Die geringste Inzidenz wird in Vorarlberg (180-300), die höchste in Wien (410-680) erwartet.

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