Marko Arnautovic spricht in der „Krone“ über den neuen Teamchef sowie seine Zukunft in der Nationalmannschaft. Warum er gerade in Zeiten wie diesen Stolz, Dankbarkeit und Demut besonders empfindet.
„Krone“: Bis jetzt 13 Ligatore für Bologna, das hat in einer Saison noch kein Österreicher vor dir in der Serie A geschafft - kann man sagen, dass es „läuft“?
Marko Arnautovic: Die Tore machen mich stolz, ich freue mich für das Team, Klub, Trainer und Fans. Aber auch für mich persönlich ist es wichtig. Da ich schon 2009/2010 in dieser einzigartigen Liga bei einer sehr erfolgreichen Mannschaft, die damals alles gewonnen hat, sein durfte, ist es schön, dass ich mich diesmal beweisen kann, damals habe ich ja leider wenig gespielt. Es läuft gut, und natürlich freut man sich auch über so einen kleinen „Österreich-Rekord“, jetzt will ich in den letzten Spielen noch ein paar Tore machen.
Die „Gazzetta dello Sport“ nannte entsprechend deiner Rückennummer neun Geheimnisse von dir - Familie, Mehrsprachigkeit, dein tolles Verhältnis zu Trainer Sinisa Mihajlovic, dein soziales Engagement etc. Was empfindest du, wenn du das liest: Stolz, Dankbarkeit, Demut?
Prinzipiell versuche ich, möglichst wenig über mich zu lesen, um mich besser auf den Sport fokussieren zu können. Wenn es etwas besonders Positives oder auch Negatives gibt, teilt mir das meine Agentur in Wien mit - wenn man darauf reagieren muss, regelt das der Leonhard Pranter, mit dem ich seit zehn Jahren zusammenarbeite. Den Artikel in der „Gazzetta“ habe ich schon gelesen, er war sehr nett. Sinisa Mihajlovic ist für mich extrem wichtig, wie ein Vater und Bruder in einer Person. Er macht eine schwere Zeit durch, wir alle stehen zu 100 Prozent hinter ihm, ich wünsche ihm das Allerbeste, dass er gesundzurückkommt, damit wir erfolgreich weiterarbeiten können. Stolz empfinde ich, in Zeiten wie diesen besonders auch Dankbarkeit und Demut. Die derzeitige Lage in der Welt holt einen sehr schnell auf den Boden, wenn man das ganze Leid um sich herum sieht und hört.
Zurück zum Fußball, natürlich darf eine Frage nicht fehlen: Dein erster Gedanke, als du den Namen des neuen Teamchefs gehört hast?
Ja, Ralf Rangnick. Großer Name, großer Macher, natürlich ein Top-Experte als Trainer, der dem österreichischen Fußball viel weiterhelfen wird. Man wird sehen, was die Zeit mit dem neuen Teamchef bringen wird, ich bin schon gespannt.
Du hast nach der verpassten WM-Quali deine Zukunft im Nationalteam offengelassen, im Juni könntest du dein 100. Länderspiel absolvieren - kannst du schon mehr sagen?
Wie gesagt wird es bald ein Gespräch mit Ralf Rangnick geben, da werde ich mir seine Vorstellungen anhören, und man wird sich austauschen, dem möchte ich nicht vorgreifen.
David Alaba und Aleks Dragovic können sich vorstellen, ihre Karrieren bei der Austria zu beenden - gäbe es bei dir so einen Klub? Du hast ja als sechsjähriger Knirps beim FAC begonnen.
Ich habe mir da noch nicht so viele Gedanken gemacht wie David oder Aleks. Ich möchte so lange wie möglich auf hohem Niveau spielen, und solange ich topfit und gut drauf bin und alles passt, tue ich das. Danach wird man sehen - der FAC ist definitiv ein Klub, der mir am Herzen liegt, da hat alles begonnen, dem fühle ich mich sehr stark verbunden. Aber ob ich dort oder woanders meine Karriere beende, weiß ich einfach noch nicht.
Deine Beliebtheit bei den Fans zeigt sich auch daran, dass du einen neuen Werbevertrag abgeschlossen hast.
Ich bin an der Getränkebranche sehr interessiert, vor zwei Jahren habe ich die Arnautovic Spirits gegründet, bei der Entwicklung sehr auf hochwertigste Zutaten geachtet. Was ich schon länger suchte, war ein Getränk, das dich vitalisiert, mit natürlichen, gesunden Zutaten, ohne Zucker. Ich bin in Wien auf 2B Drinks gestoßen, ein Vitalgetränk, welches diese Eigenschaften erfüllt und noch mehr - es schmeckt auch top. Ein österreichisches Produkt mit viel Potenzial, für das ich mich freue, als Botschafter tätig zu sein.
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