Balkanroute

Mit dem Auto nach Istanbul – günstig, aber risikoreich

Motor
28.06.2011 11:27
Jahr für Jahr zieht eine Karawane von rund 640.000 Menschen per Auto von Österreich Richtung Türkei. Die meisten von ihnen türkische Migranten. Eine durchaus abenteuerliche Reise durch mindestens fünf Länder, die auch Gefahren mit sich bringt.

Von Wien sind es allein bis Edirne im türkisch-bulgarisch-griechischen Dreieck rund 1.300 Kilometer - im günstigsten Fall. Fünf Länder werden dabei mindestens befahren. Neben Österreich sind das Ungarn, Serbien, Bulgarien und die Türkei. Jedoch wollen viele Reisende Bulgarien vermeiden und nehmen dadurch in Kauf, dass sie stattdessen mit Mazedonien und Griechenland noch ein Land mehr durchqueren und 200 Kilometer zusätzlich zurücklegen. Die Fahrzeit beträgt auf der kürzesten Strecke rund 15 Stunden.

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"Wenn man an eine fünfköpfige Familie denkt, ist ein Flug in die Türkei viel teurer als eine Autofahrt. Aber eine Autofahrt ist viel risikoreicher", wurde auf einer Informationsveranstaltung des ÖAMTC und der "Türkisch-Islamischen Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich" festgestellt.

Unterschiedliche Vorschriften in den Durchreiseländern
Fünf Länder - das sind auch jede Menge unterschiedlicher Bestimmungen, wie Silvie Bergant, Tourismus-Expertin des ÖAMTC, ausführte. So nennt der Club unter den Mitführpflichten für Ungarn lediglich ein Ersatzlampenset als dringend empfohlen. Für Serbien führt der ÖAMTC Warnwesten für alle Autoinsassen, ein Ersatzlampenset, ein Abschleppseil, Ersatzreifen, einen Europäischen Unfallbericht sowie - bei Anhängern - ein zweites Warndreieck an.

Heuer beschäftigt viele Reisewillige vor allem, ob in Serbien der internationale Führerschein verlangt wird. Vereinzelt wurde von Kontrollen berichtet, bei denen Polizisten des Landes den Schein verlangten. Laut ÖAMTC genügt ein österreichischer Führerschein in dem Land bis zu einer Aufenthaltsdauer von sechs Monaten, das habe auch die serbische Verkehrspolizei nach einer Intervention des Clubs bestätigt. Die Beamten seien angewiesen worden, keine internationale Lenkerberechtigung mehr zu verlangen. Bergant: "Dennoch kann es zu einzelnen Problemen kommen. Es dauert einfach, bis sich die Regelung unter allen Polizisten herumgesprochen hat."

In Serbien haben die Reisenden auch zwei Anlaufstellen: Von 15. Juni bis 15. September hat die türkische Tageszeitung "Hürriyet" auf der Raststation Nais 230 Kilometer nach Belgrad und beim Motel Stari Hrast 70 Kilometer nach Belgrad Infostände eingerichtet. Dort gibt es Übernachtungsmöglichkeiten mit überwachten Parkplätzen, sanitären Anlagen, Geschäften und türkisch sprechendem Personal, das Beschwerden und Anregungen aufnimmt und an die serbischen Stellen weiterleitet. Die bekanntere und frequentiertere Stelle ist Nais.

Vorsicht vor bulgarischen "Polizeibeamten"
In Bulgarien sind Feuerlöscher Pflicht. Außerdem wurden die Touristen gewarnt, dass falsche oder korrupte Beamte mitunter ihr Unwesen treiben. Oft helfe, nach dem Ausweis oder dem Vorgesetzten zu fragen, um ohne Strafe weiterfahren zu können. Außerdem habe das bulgarische Innenministerium dazu eine Homepage eingerichtet, wo es weitere Informationen gibt.

Grüne Karte mitnehmen
Auf jeden Fall muss man die grüne Karte mitnehmen, so der ÖAMTC. In weiter östlichen Gegenden der Türkei könnte auch die internationale Versicherungskarte verlangt werden. Die sei allerdings kostenpflichtig. Und die Reisenden müssen darauf achten, dass sie mit dem selben Fahrzeug in die Türkei ein- und ausreisen. Der Wagen wird in den Pass eingetragen und beim Verlassen des Landes wieder gestrichen.

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(Bild: KMM)
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