Nach 61% im März
Türkei: Inflation im April bei fast 70 Prozent
Die galoppierende Inflation in der Türkei setzt sich fort: Nachdem die Inflationsrate im März bereits bei etwa 61 Prozent gelegen war, steigen die Verbraucherpreise im April im Vergleich zum Vormonat auf knapp 70 Prozent, teilte am Donnerstag das Statistikamt in Ankara mit.
Wie erheblich der Preisdruck auf vorgelagerten Wirtschaftsstufen ist, zeigen die Erzeugerpreise. Sie stiegen im April um gut 121 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach knapp 115 Prozent im März. Die Erzeugerpreise liegen also mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Die Herstellerpreise beeinflussen die Lebenshaltungskosten der Verbraucher in der Regel mittelbar und mit Zeitverzug.
Schwache türkische Lira als starker Preistreiber
Die Inflationsrate in der Türkei wird durch mehrere Faktoren getrieben. Seit Längerem sorgt die schwache Landeswährung Lira für erheblichen Preisauftrieb, da in die Türkei importierte Güter dadurch verteuert werden. Hinzu kommen erhebliche Probleme in den internationalen Lieferketten, die etwa Vorprodukte teurer werden lassen. Auch steigen die Preise vieler Rohstoffe, nicht zuletzt wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Die türkische Notenbank stemmt sich gegen die Entwicklung nicht mit Zinsanhebungen, sondern hat die Zinsen trotz hoher Inflationsraten sogar gesenkt.
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