Um schwanger zu werden
Kondome durchlöchert: Deutsche verurteilt
Ein außergewöhnlicher Fall ist vor dem Amtsgericht in Bielefeld verhandelt worden: Eine 39-jährige Deutsche wollte schwanger werden, um ihren Liebhaber an sich zu binden. Dazu durchlöcherte sie heimlich die Kondome. Dafür fasste sie eine Gerichtsstrafe aus. „Dieser Fall ist einmalig. Wir haben hier heute Rechtsgeschichte geschrieben“, erklärte die Richterin während des Prozesses.
Die nun gerichtlich dokumentierte Affäre begann Anfang 2021. Melanie T. aus Bad Salzuflen hatte über eine Datingplattform den drei Jahre älteren Florian S. kennengelernt und man traf sich zu unverbindlichem Sex. Das Drama nahm seinen Lauf, als sich die 39-Jährige in ihren Liebhaber verliebte, denn der 42-Jährige wollte keine feste Beziehung.
Um S. umzustimmen, hatte T. vor, schwanger zu werden. Wie die „Bild“ berichtete, nahm sie mehrmals heimlich Kondompackungen aus dem Nachttisch ihres Lovers und bohrte Löcher in die Kondome. Doch der hinterlistige Plan ging nicht auf: Sie wurde nicht schwanger.
Tat via WhatsApp zugegeben
Als es schließlich zu Streitigkeiten zwischen dem Paar kam und der 42-Jährige den Kontakt abbrechen wollte, verriet T., was sie getan hatte: „Ich habe Löcher in unsere Kondome gestochen. Ich glaube, ich bin schwanger“, schrieb sie dem Verflossenen via WhatsApp. Dieser war verständlicherweise entsetzt und erstattete Anzeige.
Fall wurde mit „Stealthing“ verglichen
Im Prozess zeigte sich die Deutsche schließlich geständig. Es stellte sich die Frage, wie diese Causa bewertet werden sollte. Die Richterin verglich den Fall mit dem Tatbestand des sogenannten Stealthing, bei dem Männer ohne das Wissen ihrer Partnerin das Kondom abstreifen. „Diese Vorschrift gilt auch im umgekehrten Fall. Die Kondome wurden ohne Wissen und gegen den Willen des Mannes unbrauchbar gemacht“, so die Richterin.
Unbedingte Haftstrafe für 39-Jährige
Die Angeklagte fasste schließlich sechs Monate Haft auf Bewährung wegen sexueller Nötigung aus. Kurioserweise hat die Liebschaft damit jedoch noch lange kein Ende gefunden: Wie die „Bild“ berichtete, soll sich das Paar mittlerweile versöhnt haben und sich wieder treffen.
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