Blasenkrebs ist die 6. häufigste Krebsart in Europa. Anfangs zeigt sich der Blasenkrebs meist ohne Beschwerden, was ihn umso gefährlicher macht. Vor allem bei Frauen wird Blasenkrebs oft mit einer Harnwegsinfektion verwechselt, mit Antibiotika behandelt und leider manchmal erst zu spät erkannt. Die Initiative STOP Blasenkrebs will das ändern und unterstützt PatientInnen, Pflegekräfte und ÄrztInnen im Kampf gegen den Blasenkrebs.
STOP Blasenkrebs ist eine Initiative von Ärztinnen und Ärzten unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Shahrokh Shariat von der Medizinischen Universität Wien und unter der Schirmherrschaft von Lukas Resetarits und Eva Maria Marold.
STOP Blasenkrebs will Bewusstsein für Vorsorge schärfen
Ziel der Initiative ist es, einerseits Betroffenen und deren Angehörigen hilfreich zur Seite zu stehen, andererseits aber auch das Bewusstsein für die wichtige Vorsorge zu schärfen. Denn gerade bei Blasenkrebs ist es wichtig, Risikofaktoren - wie zum Beispiel das Rauchen - zu vermeiden und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen zu machen.
Initiative unterstützt Betroffene in der Therapieberatung
Die Initiative STOP Blasenkrebs unterstützt betroffene PatientInnen in der Therapieberatung. Die Blasenkrebs Broschüre ist erhältlich unter www.stop-blasenkrebs.at
Univ. Prof. Dr. Shahrokh Shariat, Klinikleiter der Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Wien spricht im Interview über Vorsorge, Risikofaktoren und Therapiemethoden gegen Blasenkrebs.
Wie kann man Blasenkrebs erkennen?
Das häufigste klinische Warnzeichen ist Blut im Harn. Das Gefährliche daran ist, dass es schmerzlos ist und auch nur gelegentlich auftreten kann. Deshalb wird dieses Zeichen leider oft nicht ernst genommen. Vor allem bei Frauen wird dann oft eine Harnwegsinfektion zum Beispiel mit Antibiotika behandelt, während der Tumor in der Blase unbemerkt weiterwächst.
Gibt es Risikofaktoren für Blasenkrebs? Kann man Blasenkrebs vermeiden?
Nein, vermeiden leider nicht, es kann jeden treffen. Aber man kann das Risiko, daran zu erkranken, verringern. Nicht rauchen, bestimmte Chemikalien, die in Farbstoffen, Textilien und Lackprodukten vorkommen vermeiden. Auch Schadstoffe im Trinkwasser, wie beispielsweise Arsen können Risikofaktoren für Blasenkrebs sein. Weiters können sich chronische Blasenentzündungen auf die Entstehung von Blasenkrebs auswirken. Der größte Risikofaktor ist aber die Vererbung. Wenn jemand aus der engen Familie an Blasenkrebs erkrankt ist, dann ist das Risiko, auch daran zu erkranken, stark erhöht.
Welche Therapiemethoden gibt es heute gegen Blasenkrebs?
Das hängt vom Grad und der Art des Krebses ab. Der Tumor kann sich oberflächlich an der Blasenwand befinden, da ist er relativ gut behandelbar. Er kann aber auch tief im muskulären Gewebe der Blase sitzen, da ist die Behandlung dann schwieriger. Die Therapie reicht von der Operation des Tumors oder der Entfernung der gesamten Blase über Chemotherapie und Immuntherapie bis hin zu medikamentöser Behandlung, bei der Medikamente direkt in die Blase eingebracht werden. Es ist sehr wichtig, für jede Patientin und für jeden Patienten die maßgeschneiderte Therapie zu finden, um den Blasenkrebs im besten Fall zum Verschwinden zu bringen.
Weitere Informationen zu Blasenkrebs finden Sie unter:
AT-NONO-00132;05/2022
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