Am Sonntag reist Ministerin Klaudia Tanner in die USA, um eine außergewöhnliche Bundesheer-Kooperation zu besiegeln: den Beitritt zum State Partnership Programm. Es ist das gleiche Abkommen, das derzeit in der Ukraine Früchte trägt.
Als erster europäischer Staat, der früher nicht dem Warschauer Pakt angehört hat, wird Österreich kommende Woche in das State Partnership Program (SPP) aufgenommen. Einen entsprechenden Vorvertrag wird Verteidigungsministerin Tanner am Mittwoch im US-Bundesstaat Vermont unterzeichnen. „Die USA sind ein interessanter Partner, und auch das Interesse an den Fähigkeiten unserer spezialisierten Truppe ist groß“, so die Ministerin im Vorfeld zur „Krone“.
Gemeinsame Übungen
Dieses Programm sieht in unserem Fall vor, dass die Nationalgarde von Vermont eng mit dem österreichischen Bundesheer kooperieren wird. In welchen Bereichen und mit welchen Schwerpunkt wird noch definiert, es dürfte ersten Informationen nach aber um Katastrophenschutz und Gebirgskampf gehen. Regelmäßig sollen US-Einheiten und Bundesheer-Truppen an gemeinsamen Übungen teilnehmen, aber auch der Bereich Planung, Materialbeschaffung und Organisation wird umfasst. Unter Verteidigungsminister Mario Kunasek begann die Planung, 2020 verkündete es der damalige US-Verteidigungsminister Pompeo offiziell.
Ukraine seit fast 30 Jahren in dem US-Programm
Das SPP war erst kürzlich in die Schlagzeilen geraten, weil die Ukraine einer der ersten Profiteure dieser US-Partnerschaft war. Seit 1993 bilden Soldaten der kalifornischen Nationalgarde Truppen der Ukraine aus. Man wollte weg von der alten, stark zentralisierten Sowjetdoktrine kommen und eine westlichere Doktrin übernehmen, die den Unteroffizieren mehr Entscheidungsspielräume gibt. In der Ukraine trägt dies nun Früchte, die Verteidiger kämpfen bereits großteils in Strukturen, die aus der NATO stammen, wie US-Brigadegeneral Nick Ducich vor wenigen Wochen in der „Krone“ erklärte.
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