Einen Höhepunkt erlebte Thiem aber jedenfalls bereits nach seinem Sieg in der zweiten Runde: Er durfte sich im Training mit Tennis-Superstar Roger Federer messen.
Der Niederösterreicher hat dank der Kontakte seines Trainers und Managers Günter Bresnik zwar schon des öfteren mit dem Schweizer Superstar trainieren dürfen, aber natürlich ist so ein Spiel jedesmal etwas Spezielles. "Es ist schon noch etwas Unfassbares. Ich bin neugierig, wie es ist im Vergleich zum letzten Jahr, da haben wir hier zweimal trainiert", meinte Thiem. Gesteigert hat sich der Lichtenwörther auf jeden Fall. Zuletzt stand er nicht nur im Paris-Endspiel von Roland Garros, sondern gewann auch das Juniorenturnier auf Rasen in Halle. Thiem ist aktuell Siebenter in der Junioren-Weltrangliste und sein Potenzial lässt rosige Zeiten für Österreichs Tennis erhoffen.
Thiem fühlt sich auf Rasen wohler
"Paris hat mir extrem geholfen vom Selbstvertrauen her. Jetzt geht es um einiges leichter von der Hand", meinte Thiem, der sich auf Rasen wohler fühlt als auf Sand. Sein Aufschlag und seine starke Vorhand ist aber für alle Beläge gefährlich. Thiem spielt seine Rückhand übrigens einhändig. Wie er selbst seine Form einstuft? "Ich finde selbst, dass ich sogar um eine Spur besser spiele als in Paris."
Sein größtes Defizit sieht der Teenager derzeit noch im körperlichen Bereich. "Da muss ich noch extrem viel aufholen." Thiem spielt nach Wimbledon ein Future in Fieberbrunn, dann feiert er in Kitzbühel seine Premiere auf der ATP-Tour. "Da freue ich mich schon drauf. Ich habe gute Erinnerungen an Kitzbühel, denn ich habe dort vor einem Jahr beim Challenger meine ersten Punkte überhaupt gemacht."
Schritt für Schritt ins Herren-Tennis
Der Weg ins Herren-Tennis folgt nun Schritt für Schritt, 2012 soll sein erstes volles Jahr bei den Großen werden. Seinen Trainer Bresnik, mit dem Thiem seit acht Jahren arbeitet, freut die Entwicklung des Niederösterreichers. "Er hat sich als Spieler und körperlich entwickelt, er ist größer geworden, hat die Pubertät hinter sich. Er ist definitiv auf einem guten Weg", verriet Bresnik. Mit 1,85 m ist Thiem nun fast ausgewachsen und bereit für neue Ziele.
"Ich war überrascht, wie wichtig für ihn nach der Niederlage im Paris-Finale Wimbledon plötzlich war. Er hat gesagt, dort hat er die Chance ausgelassen, und er will sich den Titel in Wimbledon holen", erzählte Bresnik, auch wenn das leider nicht geklappt hat.
Training mit Ex-Langstreckenläufer
Im Hinblick auf diesen Sprung ins kalte Profi-Wasser wird im Training nun der Schwerpunkt auf den Körper gelegt. "Es fehlt noch an Stabilität, Ausdauer, Schnelligkeit", weiß Bresnik. Darum wurde nun mit dem ehemaligen Langstreckenläufer Martin Steinbauer ein eigener Konditionstrainer ins Team geholt. Thiem hat heuer bereits einen vierjährigen Ausrüstervertrag mit adidas unterschrieben, auch an seine Schläger-Firma Head ist er langfristig gebunden. Die Weichen für eine große Karriere sind gestellt.
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