Bewegender Abschied von einer Ikone der heimischen Musikszene am Wiener Zentralfriedhof. „Wo san meine Freind, wann die Sonn net scheint?“, heißt es in „Awarakadawara“, eine jener Balladen, bei denen Willi Resetarits mitwirkte. An diesem Tag waren sie da. Trotz Regen und Wolken nutzten am Samstag Fans und Wegbegleiter die Gelegenheit, um einer Ikone der heimischen Musikszene und vor allem einem Menschen, der das Herz auf dem rechten Fleck hatte, ein letztes Mal Lebewohl zu sagen.
Bereits am Morgen bildete sich eine lange Schlange vor Halle 2 am Wiener Zentralfriedhof. Über dem blumengeschmückten Sarg ein Foto, ein Lächeln der Musik-Legende, wie man es kannte. Auch Politiker, darunter Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Vizekanzler Werner Kogler und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, nahmen Abschied von einem ganz großen Österreicher.
„Alter Freund, sei vorsichtig!“
Willi Resetarits alias Ostbahn-Kurti verstand es, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. „Ich stand nach einem Konzert vor seiner Garderobe und hatte keinen Zettel dabei. Da schrieb er auf einen 20-Schilling-Schein: ,Alter Freund, sei vorsichtig‘“, erzählte Thomas aus Simmering, der im Anschluss mit seiner Frau eine private Gartenparty in memoriam „Kurti“ gab.
Seine Musik begleitete Generationen
Viele Kondolierende kämpften mit den Tränen. Seine Musik begleitete Generationen, zudem setzte sich der gebürtige Burgenland-Kroate für sozial Schwache ein. „Er war in vielen musikalischen Genres tätig und sang sich in die Herzen der Menschen. Wenn man das mit dem vergleicht, was sich heute alles Musiker nennt“, meinte ein Niederösterreicher.
„Be a Mensch“
Am Ausgang der Halle erhielten die Trauergäste Postkarten mit „Kurtis“ Porträt und den Worten: „Be a Mensch.“ In seinem Sinne geht am 9. Juni ein Gedenkkonzert in der Wiener Arena über die Bühne, die Resetarits in den 1970ern mit besetzt hatte.
Wegbegleiter Kogler bei der Verabschiedung: „Kurti, wir treffen uns wieder.“
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