Nach einem Hinweis an die „Steirerkrone“ wird Europas ältester Cold-Case-Fall neu aufgerollt: Ein Arzt soll den Grazer Tanzlehrer Heinz Kern vergiftet haben! Seit 50 Jahren lebt seine Witwe Helga Kern-Theissl im Ungewissen, jetzt kann sie vielleicht endlich abschließen ...
„Es wäre schön, wenn der Mord an meinem Mann noch geklärt wird. Es ist immer noch emotional für mich, wenn ich daran denke.“ Seit einem halben Jahrhundert lebt Helga Kern-Theissl, Grande Dame der Grazer Promi-Szene, im Ungewissen. Bis heute ist nicht geklärt, wer ihren Gatten Heinz auf dem Gewissen hat. Wer den schillernden Tanzlehrer, Liebling der Frauenwelt und gleichzeitig ehrgeiziger Geschäftsmann, so sehr hasste, dass er zu Arsen griff – und ihn damit heimtückisch vergiftete.
Es war der 15. September 1972, als der Postbote unwissend den Tod ins feine Haus brachte. Er überreichte dem damals 33-Jährigen ein anscheinend von einem Fan geschicktes Paket, das mit zünftiger Bauernjause gefüllt war. Dazu gehörte auch Verhackert, das er sich aufs Brot schmierte. Dass dieser Speck-Aufstrich hochgiftig war, ahnte der „Dancing Star“ nicht. Tags darauf war Heinz Kern tot.
Bringt ein Anruf bei der „Krone“ den Durchbruch?
Bis heute ist der feige Anschlag ungeklärt – und damit Europas ältester Cold-Case-Fall. Doch nun gibt es – völlig überraschend – eine neue, heiße Spur. Nach Berichten in der Kronen Zeitung meldete sich eine ältere Leserin mit der Behauptung, sie wisse, wer den prominenten Grazer getötet habe. Die Mutter des Ermordeten habe zeitlebens eine eigene Theorie verfolgt – sei von den Ermittlungsbehörden damals aber nicht ernst genommen worden. „Sie hat mir von ihrem Verdacht erzählt. Und ich bin es ihr schuldig, dass ich damit an die Öffentlichkeit gehe.“
Demnach habe der vielfache Staatsmeister im Turniertanz heimlich Medizin studiert – mit dem Ziel, nach Abschluss seines Studiums eine Stelle als Assistenzarzt am Merkur-Sanatorium in Graz-Eggenberg (heute ein Pflegeheim) zu bekommen.
Dieser prestigeträchtige und gut dotierten Job sei aber bereits einem anderen Mediziner versprochen worden. Dieser habe von den Plänen Heinz Kerns erfahren – und seinen Widersacher, der ihm seine Karriere verbaut hätte, eiskalt ausgeschaltet. Ein Knalleffekt!
Es ist damals alles so plötzlich gegangen – von einer Minute auf die andere verändert sich ein ganzes Leben. So eine Tat kann man nur verdrängen, aber niemals vergessen.
Witwe Helga Kern-Theissl zur „Krone“
Warum der Verdacht tatsächlich plausibel ist
Diese Theorie wird gestützt durch zwei Tatsachen:
Nach ihren Recherchen meldete die „Krone“ diesen spektakulären Verdacht umgehend der Staatsanwaltschaft Graz. Auch dort nahm man die neuen Anhaltspunkte sehr ernst – und beauftragte die Polizei mit neuen Ermittlungen. Damit wird der Fall Kern wieder aufgerollt – in der Hoffnung, dass es nach einem halben Jahrhundert endlich einen Durchbruch gibt.
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