Dramatische Ereignisse spielten sich in der Nacht auf Samstag in einer Innsbrucker Wohnung ab: Nachdem eine Frau (38) ihren Ehemann wegen Gewalttätigkeiten bei der Polizei angezeigt hatte, wollte sich der 40-jährige Verdächtige nach Eintreffen der Exekutive mit der gemeinsamen zweijährigen Tochter aus dem 13. Stock stürzen. Die Beamten konnten dies gerade noch verhindern. Der Afghane wurde festgenommen.
„Gegen 22 Uhr kam bei der Polizeiinspektion Bahnhof die telefonische Anzeige der Afghanin wegen häuslicher Gewalt“, schildert Gert Hofmann, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes Tirol. Kurz vor Mitternacht, die Frau war inzwischen in ärztlicher Behandlung, fuhren Beamte der Inspektion Pradl zur Wohnung, die im 13. Stock eines Hochhauses liegt. Der Mann sollte nach Bestimmungen des Sicherheitspolizeigesetzes aus der Wohnung weggewiesen und mit einem Annäherungsverbot verhängt werden.
Sprung in letzter Sekunde verhindert
Doch dann eskalierte die Situation. „Der 40-Jährige riss ein Fenster auf und wollte samt seiner Tochter aus dem 13. Stockwerk hinausspringen. Die Kollegen haben hervorragend und mutig reagiert, sie konnten dies in letzter Sekunde verhindern und dem Mann das Kind entreißen und in Sicherheit bringen“, beschreibt Hofmann die Dramatik. Den vier Polizisten gelang es dann, den Tobenden zu überwältigen. Dies ging aber nicht ohne ein heftiges Gerangel ab, zwei Beamte zogen sich dabei Verletzungen zu. Auch für den Afghanen ging das Ganze nicht ohne Blessuren ab.
Der Mann wurde festgenommen und befindet sich derzeit in Polizeigewahrsam.
Gert Hofmann, stellvertretender Leiter des LKA Tirol
„Gewalttätige Übergriffe in der Vergangenheit“
Der 40-Jährige wurde festgenommen und in das Polizeianhaltezentrum eingeliefert, eine ausführliche Vernehmung ist für Sonntag geplant. „Auch die 38-Jährige wurde von uns befragt. Sie erzählte von einigen gewalttätigen Übergriffen in der Vergangenheit“, sagte Hofmann im Gespräch mit der „Krone“. Die Ermittlungen drehen sich nun um Mordversuch (der versuchte Fenstersprung) sowie um die Übergriffe auf die Frau in der Vergangenheit und um Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Keine Waffe im Spiel
Laut Hofmann war aber weder bei den familiären Streitigkeiten noch bei der jüngsten Eskalation eine Waffe im Spiel. Informationen, ob der Afghane zum Tatzeitpunkt Alkohol oder Drogen konsumiert hatte, liegen vorerst noch nicht vor. Der nächste Schritt ist nun die Befragung des Festgenommenen.
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