Monika Martin, der stille Star aus Graz, ist 60. Im Geburtstags-Interview spricht sie über angenehme Seiten des Älterwerdens und die innige Beziehung zu ihrer Mutter Elisabeth.
„Krone“: Was geht mit 60 leichter als mit 40?
Monika Martin: Das Beste am Älterwerden ist wohl, dass man sich und anderen nichts mehr beweisen muss. Ich habe von meinem Publikum das schönste Kompliment bekommen, dass ich bereits seit 26 Jahren auf der Bühne stehen darf. Und das mit Musik, die nicht immer dem Trend entspricht, aber die Herzen erreicht.
Was ist das Gute am Älterwerden?
Ganz einfach, dass man nicht jung sterben musste. Eine meiner besten Freundinnen ist nur 22 Jahre alt geworden. Deshalb bin ich für jeden Geburtstag unendlich dankbar.
Wo und mit wem wird gefeiert?
Zum Feiern ist mir derzeit nicht zumute, weil meine Mama im Krankenhaus ist. Ich werde aber mit meiner Fanfamilie spezielle Clubkonzerte am Geburtstagswochenende feiern.
Wieso sind Sie als erfolgreichste volkstümliche Sängerin nicht mehr in den großen TV-Shows zu sehen?
Da weht ein anderer Wind, der bestimmt, wer gewollt ist oder nicht. Ich war in allen diesen Shows und habe es genossen. Heute muss ich es mir nicht beweisen, dass ich wieder in die Shows komme.
Wenn ich es als Sängerin mit meiner Stimme nicht schaffe, Aufmerksamkeit zu bekommen, dann lasse ich es lieber.
Monika Martin
Andrea Berg sorgt mit Nacktfotos für Aufmerksamkeit. Wie weit gehen Sie?
Ich habe mir meine Grenzen klipp und klar festgelegt. Wenn ich es als Sängerin mit meiner Stimme nicht schaffe, Aufmerksamkeit zu bekommen, dann lasse ich es lieber. Leider stehen meist Skandale und Schlagzeilen im Vordergrund. Ich würde nie ins Dschungelcamp gehen, weil solche Auftritte nichts mehr mit Kunst zu tun haben. Ich bin als musikalische Homöopathin für das Seelenwohl der Menschen zuständig.
Skandale sind Ihnen ja überhaupt fremd - auch aus Rücksicht auf Ihre Mutter?
In erster Linie aus Rücksicht auf mich. Ich muss mit meiner unverwechselbaren Stimme berühmt werden und nicht mit dem Ausverkauf meines Privatlebens und Heiratsgeschichten.
Heiraten und Kinderkriegen - das bin ich einfach nicht.
Monika Martin
Apropos Heiratsgeschichten - genießen Sie Ihr Leben als Single-Frau?
Für mich ist ein Leben ohne Ehepartner und Kinder viel besser. Ich liebe Kinder über alles - nicht umsonst war ich 10 Jahre lang als Lehrerin tätig. Ich will mir selber treu bleiben und nicht den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen. Heiraten und Kinderkriegen - das bin ich einfach nicht.
Woher rührt Ihre enge Beziehung zur Mutter?
Die Mama ist der einzige Mensch in meinem Leben, der immer zu mir gestanden ist, mich nie im Stich gelassen hat. Meine Mutter hat alles für mich getan, sie war sich für keine Arbeit zu schade, um mir das Beste zu gönnen. Sie hat meine Vorlieben immer ohne Druck gefördert und war nie eine Karrieremutter. Ich verdanke meinen Eltern viel Nestwärme. Was immer ich in meinem Leben verbrochen hätte, ich hätte jederzeit nach Hause kommen können.
Ist Ihre Mutter auch eine strenge Kritikerin?
Sie ist die ehrlichste, größte und wertvollste Kritikerin für mich. Alle meine Lieder habe ich vor der Veröffentlichung meiner Mutter vorgespielt. Wenn die Mama mitgesungen hat, dann kam der Titel treffsicher auf die CD. Wenn es nur einen lieben Kommentar dazu gab, dann habe ich es gelassen. Auch bei dem einen oder anderen Bühnenoutfit hat sie gemeint, lass es lieber zu Hause. Meine Mutter ist so herrlich ehrlich. (lacht)
Denken Sie mit 60 nun an die Pension?I
Ich werde mit 1. Juni Pension bekommen, aber als Sängerin weitermachen. Am 12. Juni darf ich zu meinem traditionellen Kirchenkonzert in die Basilika Mariatrost einladen.
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