Thema des Tages

Geschlossen! Immer mehr Banken machen dicht

Kärnten
08.05.2022 08:40

Fast 80 Bankfilialen haben in den vergangenen zehn Jahren in Kärnten geschlossen. Bereits vor Corona verlagerte sich das Geschäft auf digitale Kanäle. Für die ältere Generation ist das nicht immer einfach.

Der Weg zur nächsten Bank war kurz, die Umgebung gewohnt, die Namen der Mitarbeiter bekannt. Hilfe bei Einzahlungen eine Selbstverständlichkeit. Am Schalter war man gern gesehen. So war es früher mal.

Exakt 78 Filialen haben in den vergangenen zehn Jahren in Kärnten geschlossen – und es werden mehr. „Trotzdem verfügt Österreich im europäischen Vergleich noch über ein sehr dichtes Filialnetz“, erklärt Herta Stockbauer, Obfrau der Sparte Bank- und Versicherungen in der Wirtschaftskammer.

Erst kürzlich sorgte die Filialschließung der Raika in Ledenitzen für Kritik und Unverständnis. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Erst kürzlich sorgte die Filialschließung der Raika in Ledenitzen für Kritik und Unverständnis.

Digitalisierung wird immer relevanter
Onlinebanking und Digitalisierung sind die wesentlichen Gründe für die Schließungen. „Im ländlichen Raum wird Onlinebanking genauso intensiv genutzt wie in Städten“, betont Stockbauer. Dadurch sinke auch der Bedarf an Bankfilialen am Land. „Die Kundenfrequenz reduziert sich gerade dort drastisch.“ Verstärkt wurde dieser Rückgang auch durch Corona. Trotzdem wollen die heimischen Kreditinstitute weiter auf persönlichen Kundenkontakt setzen und das Serviceangebot in den aktuell 294 Kärntner Bankfilialen so gut es geht aufrechterhalten.

78 Banken

wurden in den vergangenen zehn Jahren in Kärnten geschlossen. Trotzdem konnten viele Mitarbeiter ihren Job behalten. Umstrukturierungen haben nicht nur Nachteile.

Internationaler Trend, der sich fortsetzen wird
Vor allem für Senioren kann eine Filialschließung weitreichende Folgen haben. So ist der Weg oft zu weit, die Überweisung bei etwa der Post sehr teuer.

Glaubt man der Nationalbank, ist das ein Trend, der sich fortsetzen wird. „Die Digitalisierung schreitet voran, deswegen wird es zu weiteren Schließungen kommen.“ Parallel dazu steige aber auch die Onlinebanking-Nutzung bei älteren Personen. „Reine Servicetätigkeiten – wie zum Beispiel Überweisungen – werden heute von den Kunden zumeist schon digital erledigt. Daher wird sich das Filialgeschäft verstärkt auf eine spezielle Kundenberatung konzentrieren“, weiß Stockbauer.

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