Putin-Rede erwartet

Die Welt blickt gebannt auf Roten Platz in Moskau

Ausland
09.05.2022 05:59

Am „Tag des Sieges“ hält Russlands Präsident Wladimir Putin traditionell eine Rede. Experten gehen davon aus, dass es vom Kremlchef heute eine „große Ankündigung“ geben wird. Im gesamten Land sind dazu insgesamt 28 Militärparaden geplant, die mit Abstand größte findet in Moskau statt.

Seit über 20 Jahren herrscht Putin nun über Russland. Heute, am Tag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland, hält der Kremlchef traditionell eine Rede. Man kann davon ausgehen, dass Putin dieses symbolische Datum für eine große Ankündigung nutzen wird.

Westliche Beobachter halten es sogar für möglich, dass er der Ukraine unter seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj offiziell den Krieg erklären oder eine Generalmobilmachung verkünden könnte. Von Letzterem kann man wohl als gesichert ausgehen; will Russland die eroberten Gebiete in der Ukraine nun nicht mehr preisgeben und wird dafür mehr Truppen brauchen.

Alles wartet auf die traditionelle Ansprache von Wladimir Putin bei der Parade auf dem Roten Platz. (Bild: AP)
Alles wartet auf die traditionelle Ansprache von Wladimir Putin bei der Parade auf dem Roten Platz.

11.000 Soldaten, Panzer und Raketen bei Parade
Der Kreml hat entsprechende Pläne bislang als „Unsinn“ zurückgewiesen. Doch am Himmel über Moskau sollen heute acht russische Kampfflugzeuge den Buchstaben „Z“ formen, das Symbol für die „militärische Spezial-Operation“, berichten deutsche Medien.

(Bild: APA/AFP/Kirill KUDRYAVTSEV)

Auf dem Roten Platz ist jedenfalls alles bereit für die große Parade. Es sollen 11.000 Soldaten aufmarschieren, Panzer und Raketen vorgezeigt werden. Ein Gerücht besagt auch, dass Moskau seine Angriffe auf die Ukraine am 9. Mai beendet und einen Sieg verkündet. Doch Außenminister Sergej Lawrow meinte dazu vor wenigen Tagen, Russland richte sich nicht nach solchen Daten.

Ukraine befürchtet heftige Kämpfe um Asowstal
Zu einem Überraschungsbesuch in der Ukraine kam die US-First-Lady Jill Biden. Sie blieb zwei Stunden in der Grenzstadt Uschgorod, sprach mit Flüchtlingen und traf die Ehefrau von Präsident Selenskyj, Olena Selenska. Währenddessen geht der Krieg im Osten und Süden des Landes weiter. Nachdem alle Zivilisten aus dem Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol herausgeholt worden sind, befürchtet die Ukraine gnadenlose Kämpfe zwischen ihren dort verschanzten Soldaten und den russischen Truppen.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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