Feuer auf Schule

Philippinen: Drei Tote bei Angriff auf Wahllokal

Ausland
09.05.2022 10:41

Bei Attacken auf Wahllokale auf den Philippinen sind am Montag drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere zehn wurden verletzt. Bei Wahlen in dem südostasiatischen Land kommt es immer wieder zu tödlichen Anschlägen. Mehr als 60.000 Sicherheitskräfte sind derzeit bei der Präsidentschaftswahl im Einsatz.

Am heutigen Montag wählen die Menschen auf den Philippinen einen neuen Präsidenten oder eine Präsidentin. Bereits vor Sonnenaufgang standen viele Inselbewohner und Bewohnerinnen vor Volksschulen und anderen Wahllokalen Schlange, um ihre Stimme abzugeben. „Die Philippiner wollten gehört werden, und zwar laut“, sagte George Garcia von der Wahlkommission. Mehr als 65 Millionen Menschen sind stimmberechtigt, erwartet wird eine hohe Wahlbeteiligung.

Gewaltsame Attacken
Überschattet werden die Wahlen - zusätzlich zum Präsidenten beziehungsweise der Präsidentin werden auch lokale Posten neu vergeben - von gewaltsamen Attacken. Auf der Insel Mindanao setzten Angreifer und Angreiferinnen am Montag eine Schule in Brand, die als Wahllokal diente. Dabei wurden laut Polizei drei Wachmänner getötet und ein vierter verletzt. Weitere Angriffe wurden in der Provinz Maguindanao verübt. Dabei wurde auf zwei Lokale mit Granaten losgegangen. In einem Fall waren neun verletzte Menschen die Folge, die für ihre Stimmabgabe extra stundenlang in die nächstgelegene Stadt gegangen waren.

Laut Polizei gab es seit dem 9. Jänner bis Sonntag 16 „bestätigte Vorfälle im Zusammenhang mit den Wahlen“, darunter vier Schusswaffenangriffe. Bei den Präsidentschaftswahlen vor sechs Jahren waren es gar 133 Vorfälle. Diese gehen unter anderem von kommunistischen Gruppen und militanten Islamisten und Islamistinnen aus. 

Zehn Kandidaten
Insgesamt stehen zehn Kandidaten und Kandidatinnen zur Wahl. Als Favorit gilt der 64-jährige Diktatoren-Sohn Ferdinand Marcos Junior, dessen Vater vor etwa 40 Jahren abgesetzt wurde. Ebenfalls Chancen auf den Sieg hat die amtierende Vizepräsidentin Leni Robredo. Der jetzige Präsident Rodrigo Duterte gilt als umstritten. Er hatte in der Vergangenheit unter anderem zur Ermordung von Drogensüchtigen und während der Pandemie zum Erschießen von Menschen aufgerufen, die sich nicht an die Ausgangsbeschränkung hielten. Hunderte Menschen wurden daraufhin in überfüllte Zellen oder Hundekäfige gesperrt.

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