Luftalarm in Odessa

EU-Ratspräsident musste vor Raketenangriff fliehen

EU-Ratspräsident Charles Michel machte sich ein Bild von den Kriegsschäden in der Hafenstadt.

(Bild: Twitter/eucopresident)

Bei seinem Besuch in Odessa hat EU-Ratspräsident Charles Michel den Krieg ganz nah miterlebt: Als er mit dem ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal zusammentraf, heulten die Alarmsirenen. Raketen schlugen in der Umgebung der Hafenstadt ein, das Treffen musste unterbrochen werden, die Teilnehmer mussten schnell Schutz suchen. Odessa wurde in den vergangenen Wochen immer wieder Ziel russischer Angriffe.

Für die Politiker ging es glimpflich aus, der Besuch konnte nach dem Luftalarm fortgesetzt werden. Michel veröffentlichte auf Twitter Fotos, die ihn zusammen mit Schmyhal und anderen Beamten zeigen. „Ich kam, um den Europatag in Odessa zu feiern“, schrieb Michel. Er betonte den Beistand, den die Europäische Union der Ukraine leiste: „Ihr seid nicht allein.“

Russland blockiert Getreidelieferungen
Michel besuchte den Hafen von Odessa, wo Silos voller Getreide für den Export bereitstehen, aber wegen der russischen Blockade des Schwarzmeers feststecken. Vom Hunger gefährdete Länder bräuchten diese Getreidelieferungen dringend, nun seien sie gestrandet - „wir brauchen eine globale Antwort“, forderte Michel.

Neben Schmyhal traf der belgische Politiker auch den Chef der ukrainischen Marine. Zwischenzeitlich sei der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video dazugeschaltet worden, hieß es aus EU-Kreisen. Gegenstand der Gespräche war demnach unter anderem der geplante Solidaritätsfonds für den Wiederaufbau der Ukraine.