Anrainer wütend

Müll, Lärm, Rauch: Anarchie in den Grazer Auen

So sieht es im Naherholungsgebiet Auwiesen oft aus

(Bild: Heike Krug)

Stinkende Rauchwolken, nächtliche Lärmbelästigung und große Müllberge. Die Auwiesen am südlichen Stadtrand von Graz waren als Naherholungsgebiet mit Grillmöglichkeiten gedacht. Mittlerweile herrscht dort allerdings nachts Anarchie. Das Partyvolk hält sich an keinerlei Regeln, die Anrainer fordern nun umfassende Verbote.

Es sind Hunderte Fotos, die genervte Anrainer über die Jahre gesammelt haben. Sie belegen die Zustände, die im Naherholungsgebiet Auwiesen am südlichen Grazer Stadtrand herrschen. „Es ist ein Tohuwabohu. Niemand hält sich dort an irgendwelche Regeln“, weiß Bezirksvorsteher Karl Christian Kvas (ÖVP) um die Probleme in den Auen.

„Wilde“ Feuerstellen überall
Vor wenigen Jahren wurden dort von der Stadt Graz Stellplätze für mitgebrachte Griller und Feuerstellen errichtet, mit Holz zur freien Entnahme in Unterständen. Soweit das Konzept.

In der praktischen Umsetzung klappte das von Beginn an nie, wie Anrainer berichten. Große verbrannte Flächen in der Wiese zeugen davon, dass kreuz und quer Feuer gemacht wird. Für Brennholz bedienen sich die Besucher im nahen Wald oder dem angrenzenden Holzverarbeitungsbetrieb.

(Bild: Heike Krug)

An den Feuerstellen werden manchmal ganze Baumstämme oder Müll abgefackelt, was Rauchschwaden bis vor die Fenster der Anrainer trägt. An nächtliche Beschränkungen (kein Feuer nach 21 Uhr; Nachtruhe ab 22 Uhr) halte sich niemand.

Keine Nachtruhe für Anrainer
Tatsächlich dröhnt im Sommer spätabends laute Musik aus den Auen, und Autos parken ganze Straßenzüge zu. „Wir sind im Sommer froh, wenn es regnet. Dann ist wenigstens Ruhe“, erklärt Heike Krug. Sie brachte im Herbst eine Petition mit rund 300 Unterschriften für ein Feuer-Verbot in den Auwiesen ein.

Das sei aktuell kein Thema, heißt es aus dem Büro des zuständigen Stadtrates Manfred Eber (KPÖ). Man wisse zwar um die Situation und suche nach Lösungen, ein Grillverbot komme aber nicht infrage.