Weil das Geld aus der Grundversorgung nicht kommt sind viele Flüchtlinge aus der Ukraine und auch ihre ehrenamtlichen Helfer inzwischen richtiggehend verzweifelt.
„Wir wollen ja nicht unrechtmäßig Geld bekommen. Wenn es keines gibt, akzeptieren wir das. Aber wir wollen wissen, ob wir etwas falsch gemacht haben“. Jenia Y. (28) ist verzweifelt. Die gebürtige Ukrainerin will ihren Landsleuten helfen, doch das ist nicht immer einfach. Seit 2004 lebt Jenia in Oberösterreich, hat hier maturiert, besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft und sollte eigentlich gerade in Hamburg ihr Linguistik-Studium beenden. Doch der Krieg in der Ukraine hat alles geändert.
„Drei Familien aus meiner Verwandtschaft sind zu uns geflohen“, erzählt die Linzerin. Jenia und ihre Mutter helfen so gut sie können. Von den drei Familien hat erst eine das Geld aus der Grundversorgung bekommen, die anderen beiden nicht – und das, obwohl die Anträge zur gleichen Zeit abgegeben wurden.
Nur 17 Prozent haben schon Geld
Kein Einzelfall offenbar. Denn Jenia hat eine Telegram-Gruppe, in der sie 1000 Geflüchtete in OÖ berät. Sie machte eine Umfrage zu dem Thema – mehr als 200 haben ihr geantwortet. Nur 17 Prozent gaben an, dass sie das Geld schon erhalten haben. „Ich hab’ aber keine Ahnung woran das liegt. Wir bekommen viele widersprüchliche Infos, es ist schwierig herauszufinden, welche richtig sind.“
Denn die Zeit drängt, es gibt Ukrainer, denen geht das Geld aus, „Das trifft vor allem Pensionisten und Mütter. Einige überlegen schon, ob sie am Ende des Monats zurückgehen, auch wenn sie nicht wissen, was sie dort erwartet“, so Jenia.
Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) verweist darauf, dass Caritas und Volkshilfe die vom Land genehmigten Gelder (86 Prozent der Anträge seien abgearbeitet) bar ausbezahlen: „In besonders prekären Situationen wird das Verpflegungsgeld auch im Voraus ausbezahlt.“
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