„Mit einem Kraftwerk wäre das ganze Saalachtal zu versorgen“, sagt Bürgermeister Norbert Meindl. So herrscht aber vor allem Ärger über die immer höheren Strom-Preise.
Das Wasser fließt in Lofer in Strömen - nicht umsonst gilt es als Paradies für Rafter. Über dem Teufelssteg - einem der Wahrzeichen des Ortes - rauscht das Flusswasser der Saalach durch eine Schlucht. Das Ortszentrum erinnert an das Mittelalter mit Kunstwerken an den Fassaden der teils Hunderte Jahre alten Häusern. In einem dieser Gebäuden, dem Rathaus, hat Norbert Meindl sein Büro. Nach einem kräftigen Handschlag erzählt er, was ihn und seine Gemeinde so beschäftigt.
Zurzeit sind es die Stromkosten, die Meindl Sorgen machen: „Der verdoppelte Strompreis reißt uns große Löcher in das Budget.“ Dabei legte die Gemeinde dafür extra Geld auf die Seite: „Prinzipiell passt die Zusammenarbeit mit der Salzburg AG. Aber mich regt das auf, wenn die so eine Gewinnbilanz präsentieren.“
Wir leben in einem kleinen Dorf, da kennt jeder jeden. Da gibt es auch starken Zusammenhalt und ein super Vereinsleben. Besonders am Herzen liegen mir die Steinberge.
Andreas Rass, der Metzger in Lofer
Der frühere Bundesheer-Soldat erzählt von einem privaten Unternehmer, der das Wasserrecht für ein Kraftwerk an der Saalach im Ortsteil Au hätte. „Damit könnte man das gesamte Saalachtal mit Strom versorgen, wir könnten energie-autark sein.“ Aber, wie so oft, scheiterte auch dieses Projekt: „Alle wollen Wasserkraft und Windkraft, aber jeder sagt: ‘nicht bei mir’. So werden wir die Energiewende nicht schaffen. Wenn Sie mich fragen, ob wir hier ein Strom-Monopol haben, dann sage ich, ja.“
Der Zusammenhalt ist hier super, man kennt sich halt. Was ich nicht so gut finde, ist die Planung von neuen Bauten. Die Gemeinde sollte gezielter bauen, und nicht so große Wohnhäuser.
Susanne Groß genießt das Leben in ihrer Gemeinde
Noch dazu kommt, dass stromsparende Ideen, wie eine LED-Beleuchtung am Teufelssteg statt dem dreimal jährlichen Feuerwerk, ausgerechnet am Naturschutz scheitern: „Wir haben es im Sinne der Natur probiert, aber wir dürfen nicht. Die Landesumweltanwaltschaft ist ja mittlerweile einfach gegen alles.“
Trotz allem versucht Meindl, seinem Motto treu zu bleiben: „Sparsam, wirtschaftlich, zweckmäßig.“
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