Ruhestörungen durch Nachbarn können Betroffenen den letzten Nerv ziehen. In besonders argen Fällen hilft da nur noch der Polizeinotruf. Doch bei der Lärmursache Nummer 1 nützt auch das Einschreiten der Exekutive meist nichts – wenn nämlich Anrainern der Straßenverkehr vor dem Fenster in den Ohren dröhnt.
Mehr als eine Viertelmillion Niederösterreicher betroffen
Mehr als eine Viertelmillion Niederösterreicher über 16 Jahre leiden unter Verkehrslärm, die meisten davon unter den Folgen des Kfz-Verkehrs. Nur 44.000 geben Flugzeuge, 18.000 die Bahn als Ursache ihrer Beschwerden an. „Der hohe Geräuschpegel durch Autos, Lastwagen sowie Motorräder und Mopeds ist also die größte Lärmbelastung in Niederösterreich“, fasst Lina Mosshammer zusammen. Die Expertin vom Verkehrsclub (VCÖ) nennt auch die Folgen: „Dauerhafte Belastung durch Verkehrslärm macht krank.“ Schlafstörungen und Konzentrationsschwächen können ihre Wurzeln im Straßenlärm haben. In weiterer Folge steige auch die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen an und damit das Schlaganfallrisiko.
Dauerhafter Verkehrslärm macht krank. Umso wichtiger ist es, durch Verkehrsberuhigung die Gesundheit der Bürger.
Lina Mosshammer, Verkehrsclub Österreich
Nachts weniger als 45 Dezibel
Wenn schon die Verkehrslawine in Ballungsräumen kaum zu verhindern ist, sollte deren Geräuschpegel tagsüber zumindest auf unter 53 Dezibel, nachts auf unter 45 Dezibel gesenkt werden. Mosshammer: „Daher sind Tempo 30 im Ortsgebiet und Verkehrsberuhigung in Wohnsiedlungen probate Mittel gegen Verkehrslärm. Vor allem weil in solchen Bereichen auch öfter vom Auto aufs Fahrrad umgestiegen wird, wie die VCÖ-Expertin betont.
Lärmgeplagte können bis 15. Mai einmelden
Lärmgeplagte können besondere Problem-Orte noch bis 15. Mai in einer elektronischen Landkarte markieren, der VCÖ meldet diese dann an die zuständigen Behörden weiter.
Neuralgische Lärmpunkte unter: https://map.vcoe.at
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