Ein Todesopfer und ein Dutzend teils schwer Verletzte: Es ist eine verheerende Bilanz nach dem Zugunglück am frühen Montagabend im niederösterreichischen Bezirk Mödling. Wie berichtet, war ein Zug der Raaberbahn entgleist, zwei Waggons kippten in der Folge um. Am Dienstagmorgen war die Bergung der Bahn in vollem Gange.
Im Zug hatten sich laut Polizeisprecher Stefan Loidl der Triebwagenführer und 56 Passagiere befunden, die Bahn war auf dem Weg von Deutschkreutz nach Wien-Hauptbahnhof. In Münchendorf kam es zu dem Unglück. Was dieses ausgelöst hat und weshalb die Bahn aus den Schienen sprang, wird derzeit ermittelt. Der Fahrtenschreiber des Zuges wurde laut Loidl auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sichergestellt.
Bild des Schreckens
Alarmiert wurden die Einsatzkräfte - ein Großaufgebot rückte zum Unglücksort an - gegen 18.30 Uhr. Den Helfern bot sich ein Bild des Schreckens, ein Waggon war auf der Böschung seitlich neben den Gleisen zu liegen gekommen, ein weiterer, ebenfalls seitlich, in einem angrenzenden Feld. Die Oberleitung war abgerissen worden und lag quer über die Unfallstelle, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando Mödling.
Ein Opfer war unter dem Zug eingeklemmt, es gab es keine Rettung mehr. Der Triebwagenführer war eingeschlossen und musste mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden. Insgesamt wurden zwölf Menschen teils schwer verletzt, drei Schwer- und neun Leichtverletzte gab es schlussendlich zu beklagen.
Spezialkran angefordert
Noch am Abend begannen Ermittlungen zur Unglücksursache, zudem wurden erste Maßnahmen zur Bergung des Zuges getroffen. Dafür wurde ein Spezialkran angefordert, so das Bezirksfeuerwehrkommando. Dieser befand sich am Dienstagmorgen vor Ort. Die Arbeiten nach dem Unglück liefen.
„Schwere Schäden an Bahninfrastruktur“
Wie lange die Arbeiten an der Strecke andauern, war zunächst nicht abschätzbar. Laut ÖBB sei es zu „schweren Schäden an der Bahninfrastruktur“ gekommen. Im Abschnitt Achau - Wampersdorf sind vorerst keine Fahrten möglich, so die ÖBB weiter. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.
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