319.000 ohne Job

Arbeitslosigkeit: Rückgang bremst sich ein

Wirtschaft
10.05.2022 14:00

Die Zahl der arbeitssuchenden Menschen ist in der vergangenen Woche weiter zurückgegangen. Zum 9. Mai waren 318.996 Personen ohne Job, davon waren 245.856 Menschen arbeitslos und 73.140 in Schulungsmaßnahmen des AMS.

Zur Kurzarbeit vorangemeldet waren 51.882 Personen, gab das Arbeitsministerium am Dienstag auf seiner Homepage bekannt. Ende April hatten die Arbeitslosenzahlen mit rund 327.300 Menschen ohne Job den niedrigsten April-Wert seit 2012 erreicht. Zur Kurzarbeit waren Ende April noch 52.588 Menschen vorangemeldet.

Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen hat sich aber zuletzt stark eingebremst, wie auch Arbeitsminister Martin Kocher in einem krone.tv-Interview, welches am Montag aufgezeichnet wurde, betont „Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und der Pandemie machen sich in gewissem Ausmaß bemerkbar: Lieferungen, die ausbleiben, Energie, die teurer wird, Logistikprobleme aufgrund gesperrter Containerhafen in China“, so Kocher in „Nachgefragt“ mit Gerhard Koller (siehe Video unten).

Für jene Menschen, die ohne Anstellung sind, wird das Leben aber immer schwieriger, wie Karin Heitzmann, Professorin ander WU Wien, vor wenigen Tagen feststellte. Denn: Arbeitslosigkeit sei mit einem hohen Armutsrisiko verbunden, das sich mit zunehmender Dauer drastisch verschärfe. Heitzmann verwies dabei auf aktuelle Ergebnisse der Erhebungen von Statistik Austria zum EU-SILC 2021. Demnach betrug 2021 die Armutsgefährdungsquote für alle Personen im Erwerbsalter (18-64 Jahre) 13 Prozent. Die Betroffenheit von Arbeitslosen sei demgegenüber deutlich höher. Bei einer kurzen Phase der Arbeitslosigkeit (ein bis fünf Monate) seien schon 17 Prozent armutsgefährdet.

Dauert die Arbeitslosigkeit zwischen sechs und elf Monate an, erhöhe sich die Gefährdung weiter: bereits jeder dritte Arbeitslose ist dann auch armutsgefährdet. „Und ab einem Jahr Arbeitslosigkeit beziehen schon 57 Prozent in dieser Gruppe nur mehr ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle“, so die WU-Forscherin.

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